Eins, zwei, drei, vier, Eckstein! Gar nichts darf versteckt sein! – SEO, GEO, AEO und VEO auf Shopify

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Holz-Zahnräder und Brille auf Schreibtisch vor Mann am Laptop – Symbol für Prozessoptimierung und Automatisierung
Bestimmt hast du schon einmal davon gehört, dass es bei Hackern White Hats und Black Hats gibt. Die mit den schwarzen Hüten sind die Schurken, die Daten klauen, Unternehmen lahmlegen oder Privatpersonen erpressen. Die Weißhüte dagegen suchen nach Schwachstellen in Software, um das Web sicherer zu machen. Gelangen sie in deine Datenbank, hinterlassen sie einen freundlichen Gruß und rufen dann deine IT an.

Aber wusstest du, dass es Black Hats und White Hats auch bei SEO gibt? Erstere versuchen, Suchmaschinen mit allerlei unlauteren Kniffen auszutricksen: Content Scraping, Doorway Pages oder – wenn sie ein wenig gestrig sind – auch Keyword Stuffing und Linkfarming. Zweitere dagegen beherrschen die Hohe Schule der SEO. Sie produzieren Content mit Mehrwert, hoher Informationsdichte und Unterhaltungsfaktor – und können ihn trotzdem darauf trimmen, den Suchmaschinen zu gefallen.

Mit diesem Beitrag helfen wir dir, ebenfalls ein White Hat SEO-Crack zu werden, und zeigen dir, wie du deinen Shopify Store suchmaschinenoptimierst. Dabei beschränken wir uns nicht nur auf die klassische Websuche (also Shopify SEO), sondern gehen auch auf die Tools ein, die das Suchverhalten der User:innen immer stärker verändern: Sprachassistenten, Generative KI und Answer Engines. Den Einstieg macht dennoch:

Das solide Fundament: Shopify SEO

Damit auch wirklich alle mit an Bord sind: SEO steht für Search Engine Optimization, also Suchmaschinenoptimierung, und bedeutet nichts anderes, als eine Webseite so zu gestalten, dass sie bei der Eingabe relevanter Keywords in eine Suchmaschine in den Ergebnissen möglichst weit oben auftaucht.

So weit, so einfach – für SEO auf Shopify kommt es dabei vor allem auf Folgendes an:

Die Keyword-Strategie

Trotz allen technischen Fortschritts funktioniert Kommunikation immer noch mit Wörtern. Wer nach deinen Waren sucht, jagt also irgendwo mindestens ein Stichwort durchs Netz. Damit die Suchmaschinen nun deinen Store als Ergebnis ausspucken, achtest du auf:

Die richtige Anzahl Keywords

Mit „richtiger Anzahl“ meinen wir nicht diesen Unsinn mit „jedes zwanzigste Wort muss ein Keyword sein“. Da sind die Suchmaschinen inzwischen viel weiter. Vielmehr geht es darum, dass du dich gerade auf Produkt- und Kategorieseiten für genau ein Hauptkeyword entscheidest und ihm am besten zwei Nebenkeywords mit auf den Weg gibst. Ein Hauptkeyword könnte zum Beispiel „Lederschuhe“ sein, die Nebenkeywords sind dann „Alltagsschuhe“ und „Anzugschuhe“ – allerdings geht das noch besser.

Long-Tail-Keywords nutzen

Long-Tails sind – der Name lässt es ahnen – lange Keywords. Also zum Beispiel „italienische Lederschuhe kaufen“. Diese Form des Keywords hat nicht nur den Vorteil, dass sie sich mit weniger Konkurrenz rumschlagen muss – vor allem sorgen sie für bessere Conversions. Denn wenn jemand italienische Lederschuhe kaufen möchte, dann sucht er keine britischen Lederschuhe oder möchte mehr zur Geschichte des italienischen Lederschuhs erfahren. Er will bei dir shoppen!

Synonyme nicht vergessen

Immer mal wieder kannst du lesen, dass Synonyme nicht mehr wichtig seien, weil die Suchmaschinen mit ihren KIs inzwischen so unglaublich klug seien. Wir sagen: Bullshit. Wer das behauptet, hat selbst noch keine einzige Codezeile des Google-Algorithmus gesehen – und im Zweifel landet die Seite, die genau das richtige Keyword verwendet, einfach höher in den Ergebnissen.

Sag deshalb nicht nur „Hundefutter“, sag auch „Tiernahrung“, „Hundeflocken“ oder „Hunde-Mahlzeit“. Sag bitte nur nicht „Hundefleisch“, sondern „Fleisch für Hunde“.

Das hat außerdem den Vorteil, dass ein Text mit Synonymen sich gleich viel besser liest. Davon profitiert die Zielgruppe, die länger auf deinem Shop bleibt. Für Google und KI ist die lange Verweildauer ein Zeichen für die Qualität deines Contents, und du und dein Unternehmen profitieren, weil sich die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die Besuchenden bei dir kaufen, je länger sie sich mit deinem Content beschäftigen.


Technische SEO

Zu technischer SEO auf Shopify gehört alles, was nicht unmittelbar unter den Content einer Seite fällt. Zum Beispiel:

Der Pagespeed

Je schneller eine Seite lädt, desto besser wird sie von Google in den Ergebnissen bewertet. Sorge also dafür, dass der Pagespeed in deinem Shop auf jeder einzelnen Seite unter zwei Sekunden liegt. Baut eine Webpage sich langsamer auf, verlieren User:innen die Geduld und springen ab.

Oder aus einem anderen Blickwinkel: Dein aufwendig produziertes Imagevideo ist zwar toll, aber wenn es nicht anständig komprimiert und eingebettet wurde, bringt es dir keinen Umsatz – es kostet dich Geld!

Dabei eine gute Nachricht für alle Shopify-Händler:innen: Jedes offizielle Shopify-Theme beherrscht das sogenannte Lazy Loading. Das bedeutet, Inhalte einer Webseite werden erst dann geladen, wenn sie auch im Bildschirmbereich der User:innen auftauchen. Der Pagespeed einer Webseite verbessert sich dadurch enorm und ganz ohne weiteres Zutun.

Die Mobile UX

Über 60 Prozent des weltweiten Shopify-Traffics stammen von mobilen Endgeräten. Seit 2018 setzt Google außerdem auf das Prinzip „Mobile First“: Zur Bewertung einer Webseite wird zunächst immer die Usability ihrer Mobilversion betrachtet.

Ergo: Dein Store muss unbedingt responsive sein; sich also automatisch an eine Vielzahl unterschiedlicher Displaygrößen anpassen und sich selbst auf dem Minismartphone von Oma Anneliese noch anständig bedienen lassen, ansonsten wird er SEO-mäßig abgestraft.

Die URL-Struktur

Google schaut sich außerdem an, wie lesbar die URLs einer Seite sind. Kryptische Kombinationen aus Ziffern und Sonderzeichen sind nicht gerne gesehen, aussagekräftige Namen bekommen dagegen Bonuspunkte.

Bei Shopify bist du hier auf einer recht sicheren Seite, denn als Sonderzeichen ist für eine URL ausschließlich der Bindestrich erlaubt. Achte trotzdem darauf, dass dir keine Peinlichkeiten unterlaufen, wie damals diesem Shop aus den USA, der gigantische Werbekulis verkauft hat. Der hieß nämlich www.giantpenis.us.

Aber apropos Shopify: Auf der Plattform unterliegen die URLs einer festen Struktur. Produkte liegen immer unter: /products/Produktname, Kollektionen unter: /collections/Kollektionsname und so weiter. Auch das ist ein Vorteil, denn Suchmaschinen lieben Muster und Regelmäßigkeiten. Sie sehen die URL und wissen: “Aha, hier kommt ein Produkt und dabei handelt es sich um eine Frischhaltedose“

Individuelle URL-Strukturen lassen sich dagegen mit Weiterleitungen realisieren: /sonderangebote führt zu collections/oberhemden. Auch damit weiß eine Suchmaschine etwas anzufangen, denn natürlich erkennt sie die Weiterleitung und kann ihren Kontext richtig interpretieren.

Was du wo und wie verlinkst, unterliegt auf Shopify natürlich vollständig deiner Kontrolle. Du kannst aus einem Blogbeitrag auf ein Produkt verlinken, aus einem Produkt auf ein Zubehör oder auch aus einer Kategorie auf eine externe Seite, die einen Testbericht zu deinem Angebot veröffentlicht hat. Wie der Ankertext aussieht, spielt dabei keine Rolle.

Duplicate Content & Canonicals

Duplicate Content – also sich wiederholende Inhalte – solltest du immer vermeiden, denn die können Suchmaschinen gar nicht leiden. Verwende also auch für sich ähnelnde Artikel nie denselben Text, sonst gibt es Punktabzug in der SEO-Note.

Probleme machen dabei oft die Varianten eines Produkts, denn davon kann es Hunderte geben. Aber keine Panik; Shopify hat mitgedacht: Legst du Produktvarianten an, wird nur die erste als canonical gekennzeichnet, der Suchmaschine demnach mitgeteilt: „Dies ist das Produkt, um das es geht, den Rest kannst du ignorieren“. Auf eine manuelle Kontrolle der Canonical Tags solltest du dennoch nie verzichten.

Dabei ist eine Anpassung, welche URL genau als canonical gilt, unter Shopify leider nur mit ein wenig Aufwand möglich. Entweder, du gehst direkt in den Code und modifizierst die Liquid-Datei oder du installierst dir eine App, den Canonical Tag URL Wizard oder Easy Canonical Links.

SEO jenseits der ausgetretenen Pfade

Jetzt kommen die scharfen Sachen: die SEO-Strategien, die oft vergessen oder nicht genutzt werden, aber unglaublich wirksam sind:

Meta-Beschreibungen

Meta-Beschreibungen sind die Texte, die Google unter dem Namen der Webseite in den Ergebnissen anzeigt. Findet die Suchmaschine keine Meta-Beschreibung, blendet sie einfach die ersten paar Textzeilen der gefundenen Seite ein – und das sieht total schäbig aus.

Deshalb musst du immer und für jede einzelne Unterseite an die Meta-Beschreibung denken. Verwende sie clever, mit einem starken Call to Action oder einem spannenden Teaser, und aus gutem SEO wird noch besserer Traffic.

Bilder mit individuellen Dateinamen und Alt-Attributen

Shopping ist ein visuelles Erlebnis – um gute Bilder kommst du in deinem Store also keinesfalls herum. Aber wusstest du, dass für eine Suchmaschine der Dateiname eines Bildes oft eine entscheidende Rolle spielt?

Denn zwar sind KIs inzwischen in der Lage, den Inhalt eines Bildes halbwegs zuverlässig zu erkennen. Diesen Vorgang milliardenfach durchzuführen wäre wirtschaftlich allerdings kompletter Unfug. Besser, der Dateiname sagt, was auf dem Bild zu sehen ist.

Gut also, dass du deine Bilder auf Shopify frei benennen kannst. Investiere die Zeit und mach aus IMG_20250814_153245.jpg das Bild Sneaker_weiß_Aufsicht.jpg. Die Suchmaschine sagt danke, deine Platzierung verbessert sich.

Alt-Attribute wiederum sind Textinformationen, die zusätzlich an eine Bilddatei angehängt werden können. Sie werden zum Beispiel eingeblendet, wenn der Server das Bild nicht laden kann, dienen aber auch dazu, sehbehinderten Menschen zu beschreiben, was auf einem Foto zu sehen ist.

Alt-Attribute sollten also immer sehr deskriptiv ausfallen. So erfüllen sie ihren eigentlichen Zweck, helfen deinen Mitmenschen – und werden von Suchmaschinen positiv honoriert. Daher auch die gute Nachricht: In Shopify kannst du den Alt-Text einer Grafik individuell anpassen. “Eine junge Frau beißt glücklich in unseren kandierten Apfel, während ihr Kind neidisch zusieht“ – wer bekommt da nicht Lust, zuzugreifen? Selbst ohne Foto.

Content-Marketing

Nicht umsonst bietet Shopify dir die Option, einen Blog zu betreiben. Das solltest du unbedingt nutzen, denn so lässt sich SEO-starkes Content-Marketing betreiben. Du kannst nicht nur dein Fachwissen unter Beweis stellen, Besucher:innen einen Mehrwert zu deinen Produkten bieten, eine Beziehung zu deiner Community aufbauen und unendlich viele verschiedene Keywords nutzen – vor allem erlauben Blogs oder Online-Magazine dir ein starkes Ranking in den Suchmaschinen:

Das Surfverhalten von Onlineshopper:innen hat sich in den vergangenen Jahren radikal gewandelt. Es gibt immer mehr Anbieter*innen, damit auch immer mehr dubiose Angebote und Nepp. Der Wunsch nach Information und Beratung wird ständig größer. Wer Laufschuhe kaufen will, sucht nicht mehr nach: „Laufschuhe, Größe 44“, sondern fragt: „Worauf muss ich bei einem guten Laufschuh achten?“.

Gut also, dass du genau zu diesem Thema schon einen Blog geschrieben hast. Der taucht dann nicht nur extrem weit oben in den Suchergebnissen auf – vor allem sind dir die Leser:innen nach deiner Beratung so dankbar, dass sie ihre Schuhe nirgends anders mehr kaufen wollen. Die Verkaufspsychologie nennt das Reciprocity.


JSON-LD für die Produkt- und Kategorieseiten verwenden

JSON-LD steht für JavaScript Object Notation for Linked Data. Mithilfe dieses Formats lassen sich Daten auf einer Webseite so einbetten, dass Suchmaschinen sie leicht lesen und verstehen können, während sich für menschliche Besucher:innen nichts sichtbar ändert.

Legst du etwa Produktdetails auch als JSON-LD an, bleibt das Design deiner PDP unangetastet. Eine Suchmaschine, die auf die Informationen stößt, kann sie aber für sich nutzen und das Produkt etwa in einer Vorschau anzeigen – inklusive Produktbild, Kurzbeschreibung und natürlich dem Preis.

Der neue Platzhirsch: GEO für Shopify

Soviel also zum guten alten SEO. Und egal, was nun kommt: Auf anständiges Search Engine Optimizing kannst und darfst du nie verzichten. Es sei denn, du willst nicht gefunden werden. Dennoch befindet sich die Onlinesuchwelt gerade in einem gewaltigen Umbruch.

Klar, es geht um die Künstliche Intelligenz, respektive die generativen Large Language Models (LLMs). Dementsprechend steht GEO für Generative Engine Optimization – also eine Webseite so zu optimieren, dass sie von GPT, Claude oder Google Bard als relevant betrachtet und zitiert wird.

Wie wichtig ist GEO?

In zwei Worten: Extrem wichtig. Denn LLMs sind nicht nur die nächste Hype-Kuh, die uns die Tech-Bros verkaufen wollen. Sie dienen zunehmend als Ersatz für Suchmaschinen. Daran ist Google nicht ganz unschuldig, denn mal ehrlich: Waren die Suchergebnisse dort früher nicht viel besser?

Wenn du heute etwas googelst, musst du zunächst durch zwanzig Zentimeter Dreck aus Ads, YouTube-Videos und KI-generiertem Slob scrollen. Erst dann kommst du zu den relevanten Ergebnissen. LLMs dagegen liefern meist sofort die gesuchte Antwort und sind inzwischen so höflich, auf Nachfrage die Quelle anzugeben. Man will ja nicht schon wieder verklagt werden.

Für das Onlineshopping bedeutet dieser Umstand vor allem, dass Produktsuchen zukünftig im LLM starten: „Suche für mich nach schwarzen High Top-Sneakern im Basketball-Style. Das Design soll schlicht ausfallen, die Sohle klassisch. Größe 44 – 45, bitte“, und die Maschine liefert ab. Wie es dann weitergeht? Das steht momentan noch ein wenig in den Sternen. Das wahrscheinlichste Zukunftsszenario sieht momentan so aus:
  1. Die Produkte werden in den Antworten des KI-Chatbots angezeigt.

  2. Ein Klick auf “Kaufen” generiert einen Warenkorb, der dann …

    1. im Kassenbereich des Mutterkonzerns abgewickelt wird.

    2. im Kassenbereich eines Marktplatzes abgewickelt wird.

    3. im Kassenbereich des Onlineshops abgewickelt wird.

Zu a: Mutterkonzern heißt hier vor allem Google und Apple. Beide Unternehmen forcieren AI-Lösungen für die Websuche und besitzen einen eigenen Dienst zur Zahlungsabwicklung, den sie gerne stärker genutzt sehen würden. Andere Anbieter, wie OpenAI oder X, könnten auf externe Zahlungsdienstleister à la PayPal oder Klarna setzen

Was ihnen allen fehlt, ist allerdings die Logistik – und natürlich die Ware selbst. Ob Großkonzerne also zukünftig so etwas wie eine Vermittlungscourtage von Onlinehändler:innen verlangen werden, ist spekulativ.

Zu b: Schlägt die KI als Quelle für eine Ware einen Marktplatz vor (Amazon, idealo, eBay, Etsy …), verdienen Händler:innen zwar Geld, die Kund:innen allerdings gehören dem Marktplatz. Besser wäre also der Verkauf über den eigenen Store.

Zu c: Damit ein Store direkt aus einem KI-Chatbot verkaufen kann, benötigt er eine Cloud-Kasse, die via API mit dem LLM kommunizieren kann. Die KI sagt: “Hey, Shop! Ich habe hier eine Kundin, die bei dir ihre komplette Weihnachtsdeko kaufen will. Den Warenkorb mit Lichterkette und Glaskugeln habe ich schon gepackt.“ Und der Store antwortet: “Vielen Dank! Stell den Warenkorb einfach in meinem Checkout ab. Von dort übernehme ich.“

Klingt fancy? Das gibt es tatsächlich schon. Shopify hat seinen Checkout bereits auf die KI-Integration vorbereitet und verhandelt gerade Kooperationsverträge mit den großen Tech-Konzernen. Hoffentlich bist du nicht noch bei einem anderen Anbieter …

In allerletzter Instanz spielt allerdings immer auch der menschliche Faktor eine Rolle. Trauen die Konsument:innen der KI wirklich über den Weg? Vertrauen sie ihr wirklich ihre Bankverbindung an? Oder wollen sie lieber wissen, mit wem sie da ins Geschäft kommen, ob der Laden auch vertrauenswürdig ist oder mit ihren Ansprüchen an Produktion und Lieferketten konform geht? Die Zeit wird es zeigen.

Aber jetzt ist jetzt und für dich ist gerade die Frage wichtig: Wie schaffst du es also, dass auch dein Shopify Shop von der KI vorgeschlagen wird?

GEO-Maßnahmen für deinen Shopify Store

Anders als das klassische SEO ist GEO eine sehr neue Disziplin. Betriebsgeheimnisse werden kaum verraten, echte Insidertipps sind selten. Trotzdem gibt es Maßnahmen, die du in jedem Fall berücksichtigen solltest:

Gute SEO

Nochmal: Alle Punkte, die wir für dein SEO erwähnt haben, gelten auch für GEO. Achte auf Keywords und ihre Long-Tails, meide Duplicate Content wie der Bär die Zahnbürste, setze auf Synonyme … Aber vor allem: Mache dir die Eigenart zunutze, wie User:innen mit einer KI interagieren.

Im Gespräch mit dem LLM werden vom Menschen nämlich fast ausschließlich Fragen gestellt. “Wie viele Vitamine enthält gutes Trockenobst?”, “Was ist der Unterschied zwischen einer RTX 5090 und einer RTX 5080?”, “Wofür braucht ein Mixer einen Knethaken?” …

Solche und ähnliche Fragen sollten auf deinen PDPs beantwortet werden. Die Frage selbst gehört ausformuliert in eine (Zwischen)überschrift, die Antwort erfolgt dann zunächst kurz und prägnant, daran schließt sich eine detaillierte Erklärung an. Denn auf genau diesen Content stehen die LLMs.

Er ermöglicht ihnen nicht nur, die Fragen der User:innen schnell zu beantworten; sie können direkt auch alle möglichen Folgefragen bedienen. Zitierchance = 99 Prozent.

Kümmere dich außerdem um einen guten Blog, denn:

Content First

Die Qualität einer Seite beurteilen LLMs nicht nur nach den PDPs, sondern nach allem, was sich dort sonst noch so tummelt. Besonders gut kommen dabei fachliche Informationen an, die sich mit den Produkten beschäftigen, als Ratgeber dienen oder einfach Ideen liefern.

Werden diese Blogbeiträge dann noch andernorts zitiert, ist das schon fast der Hauptgewinn. Die Krone setzt du dem Content auf, wenn er von seriösen und/oder bekannten Autor:innen verfasst wird. Denn wenn Prof. Dr. Best über Zahnbürsten schreibt, müssen die auch gut sein!

Aber im Ernst: Auf wessen Rat würdest du eher hören, wenn es um Fitnesstipps geht? Dem aufgeblasenen Gym-Bro mit dem 3er-BMW oder der Bloggerin, die schon hunderte Beiträge verfasst und für ihren Artikel mit dem Trainer der deutschen Olympiamannschaft geredet hat?

KIs wollen sich selbst promoten. Sie sind eine sehr neue Technik und müssen Konsument:innen davon überzeugen, dass sie besser sind als die alten Suchmaschinen. Ergo müssen ihre Antworten besser und prägnanter sein als das, was Bing, Yahoo und Google bislang ausgespuckt haben. Deshalb sind LLMs so scharf auf Expertise, Aktualität und inhaltliche Tiefe. Blabla, Clickbaiting und oberflächliche SEO-Titel erkennen und meiden sie dagegen.

Such dir also jemanden, der schreiben kann, ausreichend Renommée besitzt und sich nicht zu schade ist, für seine Beiträge mit Fachleuten zu sprechen. Es lohnt sich!

Sammle Social Proof

LLMs suchen sich ihre Informationen überall im Netz zusammen. Wird dein Store also etwa lobend in Testportalen oder auf Social Media erwähnt, wissen sie das. Bitte deine Käufer:innen daher immer um ihr Feedback oder interagiere mit ihnen in deinen Auftritten auf Instagram und Co.

Noch besser ist es allerdings, wenn du in einem Fachmagazin Erwähnung findest. Wenn die Spielbox positiv über deine Puzzles berichtet, ist das gut, sollte die Stiftung Warentest ihnen eine Bestnote verpassen, ist das noch besser. Zur Not reicht es aber auch, wenn du dem kleinen Puzzle-Kanal auf YouTube einfach mal ein Probeexemplar zuschickst. Hauptsache, das Web redet (fachkundig und positiv) über dich, denn die KI sieht alles!

Okay, vielleicht nicht ALLES, aber doch immer mehr. Google indexiert für seine Ergebnisse seit neuestem etwa auch Instagram-Feeds, Podcasts auf YouTube oder Diskussionen auf Reddit. Dein Social Media Marketing kann so eine völlig neue Reichweite bekommen.

Plötzlich wird dein Social-Beitrag über die Bergtour mit den neuen Outdoorstiefeln von der KI als Positivbeispiel für die Qualität des Schuhs zitiert. Durch deine regelmäßigen Podcasts zu einem Fachthema steigst du zur allgegenwärtigen Expertin in deinem Thema auf. Wirst du von der kritischen Reddit-Community für gut befunden, ist das für die künstliche Intelligenz der nerdige Ritterschlag …

Optimiere den Content

Mit dem bereits erwähnten JSON-LD-Format können auch LLMs jede Menge anfangen. Vor allem dann, wenn sie nach Produkt- oder Preisvergleichen gefragt werden. Deshalb gilt: Wichtige Produktinformationen immer auch als JSON-LD in der PDP ablegen. Allerdings geht es noch besser:

Ergänzt du die Product Detail Page etwa um eine Checkliste oder einen FAQ, lieferst du der KI gleich noch Verkaufsargumente, die sie ausspucken kann. Fragt sie etwa jemand nach einer PC-Maus, die für Linkshänder geeignet ist, könntest du folgendermaßen punkten:

In deinem FAQ taucht die Frage auf: „Ist die Maus auch für Linkshänder geeignet?“. Du antwortest: „Ja, die Maus ist symmetrisch designt und damit für Linkshänder sowie Rechtshänder gleichermaßen geeignet und kann problemlos von mehreren User*innen am selben PC genutzt werden.“

Jetzt besteht eine realistische Chance, dass die KI genau dieses Kaufargument in ihrer Antwort verwenden wird. Denn tief unter der Haube ist ein LLM nur ein mathematisch begabter Papagei, der nachplappert, was andere gesagt haben.



In der Reanimation: VEO für Shopify

VEO ist die Abkürzung für Voice Engine Optimization: Ein Shop soll so optimiert werden, dass er als Antwort auf eine Frage ausgespuckt wird, die jemand seinem Sprachassistenten gestellt hat. Also zum Beispiel: „Siri, wo kann ich das beste Trockenobst kaufen?“

Lange Zeit hat es so ausgesehen, als wären Sprachassistenten der Weg in die Zukunft – oder zumindest konnten ihre Hersteller es nicht lassen, ihren Assistant, Jarvis oder Clippy penetrant in unser Leben zu zwingen. Aber dann kam die KI. Der Google Assistant ist nicht mehr, Samsung arbeitet selbst an einem LLM und sogar Apple will seine Siri in Rente schicken. Sie alle setzen auf künstliche Intelligenz.

Trotzdem gibt es einen wichtigen Unterschied zum GEO: Wer seinem Sprachassistenten eine Frage stellt, bekommt die Antwort meist vorgelesen und nicht aufgeschrieben. Sie fällt also deutlich knapper aus als etwa bei GPT. Für das VEO heißt das:

Setze auf Textblöcke, die als Snippet taugen können

Ein Snippet ist eine kurze, prägnante Antwort auf eine bestimmte Frage. Google hat lange Zeit mit diesen Snippets gearbeitet und versucht, Suchanfragen direkt und unmittelbar in einer kleinen Box oberhalb der Ergebnisse zu beantworten. „Was ist SEO?“ – „SEO steht für Search Engine Optimization (Suchmaschinenoptimierung) und ist wichtig, damit eine Webseite weit vorn in den Suchergebnissen landet.“

Heute sind Snippets vor allem für Sprachassistenten nützlich. In ihnen finden sie eine schnelle und einfache Antwort, die sie unmodifiziert auf eine Frage geben können. „Siri, was ist ein IPA?“ – „Ein IPA (India Pale Ale) ist ein hopfenbetonter, meist kräftig aromatischer Biertyp, der ursprünglich für den Export nach Indien gebraut wurde. Wenn du ein gutes IPA probieren möchtest, kann ich www.dieweltdesbieres.de für dich öffnen.“

Die Antwort auf die Frage hat unser Sprachassistent nämlich im VE-optimierten Store von Die Welt des Bieres auf einer PDP gefunden. Ganz schön clever, oder?

Lesetipp: Clever ist es auch, dein ERP direkt mit Shopify zu verbinden. Mit dem richtigen Know-how ist das kein Problem, egal ob du MS Business Central, Odoo, SAP, Xentral oder Navision nutzt.

Nutze die Macht der FAQs

Sind Shopper:innen schon einen Schritt weiter und haben deinen Store in die engere Wahl einbezogen, möchten sie wahrscheinlich auch mehr Informationen zu deinem Angebot erhalten. Sollten sie dafür ihren Sprachassistenten benutzen, ist ein FAQ zu deinem Angebot eine überaus praktikable Lösung. „Wie lange beträgt die Lieferzeit bei Beispielshop.de?“ – „Unsere Lieferzeit beträgt in der Regel zwei bis drei Werktage.“

Versuche so, möglichst alle gängigen Fragen zu beantworten, die Kund:innen zu deinen Waren, deinen Dienstleistungen, Liefer- und Retourenbedingungen oder auch zu deinen Kontaktinformationen haben könnten. Damit gehst du sicher, dass Assistenten sie auf jeden Fall finden und korrekt beantworten.

Das Sahnehäubchen setzt du deiner FAQ auf, wenn du ihre Antworten in Umgangssprache formulierst. Nein, nicht so wie die Checker auf dem Schulhof reden, sondern so, wie ein Fachverkäufer dich berät. Denn dann wird dein Text ungefiltert vom Assistenten übernommen, ausgegeben und als Quelle angezeigt.

Long-Tail-Keywords sind noch wichtiger

Warum benutzt jemand einen Sprachassistenten für seine Websuche? Meist, weil er oder sie keine Lust hat, zu tippen. Und wann hat jemand keine Lust zu tippen? Wenn der Suchbegriff lang und umständlich zu schreiben ist. So, wie bei Long-Tail-Keywords.

Diesen Umstand machst du dir zunutze, indem du FAQ und Snippet-Passagen ganz besonders auf die Langschwänze trimmst: „Hey, Google. Was kostet vegane Salami, die schmeckt wie echte französische Salami?“ – „Beim Salami-Veganer bekommst du vegane Salami, die sich im Geschmack von echter französischer Salami nicht unterscheidet, schon ab 3,99 EUR pro 100 Gramm. Soll ich die Seite für dich öffnen?“

Der Vollständigkeit halber: AEO für Shopify

AEO steht für Answer Engine Optimization. Eine Answer Engine ist dabei eine Suchmaschine, die in ihren Ergebnissen nicht nur Links vorschlägt, sondern auch direkte, präzise Antworten auf Nutzer:innenfragen gibt. Also im Prinzip die LLM-KI von heute oder das Google-Snippet von ehedem.

Wenn du deinen Store auf GEO und VEO getrimmt hast, hast du ihn im selben Atemzug bereits AE-optimiert: Damit die Answer Engine ihre Answers bekommt, solltest du eine FAQ mit prägnanten Fragen und Antworten erstellen, alle Produktinformationen auch in strukturierten Daten als JSON-LD ablegen und ohnehin alle wichtigen SEO-Regeln beachten.

Aber all das hatten wir bereits und inzwischen wissen wir: Duplicate Content ist verboten! Und KI-Einheitsbrei bringt ebenfalls nichts.

Shopify SEO – Was ist zu tun?

Und damit sind wir durch und du bist ein waschechter SEO-Profi. Oder weißt zumindest, worauf du unbedingt achten solltest. Denn tatsächlich gehört zu einer perfekten Suchmaschinenoptimierung noch etwas mehr. Aber dafür gibt es ja Tools, die dir helfen: Schau doch mal im Shopify App Store nach dem SEO Manager, nach dem SerachPie SEO Booster oder auch nach dem SEOLab.



Aber Vorsicht: Die Programme eignen sich vor allem für einfache technische SE-Optimierung. Bilder komprimieren für einen verbesserten Page Speed, nach fehlenden Meta-Texten suchen, tote Links entfernen – der übliche Kleinkram.

Von allem, was sie dir sonst noch versprechen, raten wir eher ab. Insbesondere, wenn es um Content wie Produkttexte, FAQs und Blogartikel geht. Denn wenn wir einmal den Profi raushängen lassen dürfen: Auf den ersten Blick lesen sich KI-generierte Texte besser, als das, was dein Werkstudent geschrieben hat, auf den zweiten wirken sie aber immer generisch, fade und uninspiriert und sich wiederholend. Es ist wie mit Mikrowellenessen. Die erste Gabel ist noch okay, danach wünscht du dir, du hättest richtig gekocht.

Oder ohne Metapher: Guter Content braucht immer den Faktor Mensch. Jemand muss dich und deine Brand verstehen, deine Buyer Persona verstehen und am besten die Welt verstehen. Es geht um Psychologie, Sprachwitz, Individualität und ein tiefes Verständnis dafür, wie gute Texte überhaupt funktionieren. Glaubst du nicht? Warum bist du dann immer noch hier, mehr als 3.000 Wörter später?
Unser Rat lautet daher: Such dir eine Shopify-Plus-Agentur, die sich nicht nur um das technische SEO/GEO/VEO/AEO deines Stores kümmern kann, indem sie ihn einem gründlichen Audit unterzieht, sondern dich auch mit gestandenen Content-Profis zusammenbringt. Wenn deine Wahl dann auf uns gefallen ist, hast du zwei Optionen:

Zunächst können wir deinen bestehenden Shopify Store relaunchen und so ganz weit nach vorn bringen. Performanter, stabiler, durchdachter, SE-optimierter … Wende dich dazu an unsere Mannschaft für den Relaunch.

Alternativ steht dir die Migration offen. Nicht von Deutschland dahin, wo es viel schöner ist, sondern von der Lame-Duck-Shopplattform, die du momentan benutzt, hin zu Shopify. Dabei nehmen wir alles mit, was dir wichtig ist: Produktdaten und Kundeninfos, Mailverzeichnis und Buchhaltung. Am Ende hat dein Store dann ein neues, besseres Zuhause. Das wäre ein Job für unser Migrationsteam.

Während du dir Gedanken machst, kannst du deine neu gewonnenen SEO-Fähigkeiten ja mal an diesem Text erproben. Was waren wohl die wichtigsten Keywords? Wo ist er auf Frage-Antwort-Spiele getrimmt und welche Passagen sind Snippet-tauglich? Findest du alle SEO-relevanten Stellen, darfst auch du dir die weiße Mütze aufsetzen!

Hast du Lust, mehr mit Shopify zu erreichen?

Egal ob Migration, Optimierung oder langfristige Begleitung deines Shops – wir stehen dir zur Seite, dein Umsatz zu skalieren.

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