Ah, Silvester. Manche Dinge ändern sich zum Glück einfach nicht. Auch dieses Jahr werden zum Jahreswechsel 10.000 Tonnen Feuerwerkskörper abgefackelt, während die deutschen Sektproduzenten sich die Hände reiben. Immerhin machen sie an diesem Tag 18 Prozent ihres Jahresumsatzes.
An anderer Stelle ändert sich 2025 dagegen jede Menge – und nein, wir meinen nicht etwa die vorgezogene Bundestagswahl. Natürlich geht es bei uns um den Onlinehandel.
Wir haben uns fünf Trends vorgeknöpft, die für das kommende Jahr im E-Commerce prognostiziert werden, und nehmen sie näher unter die Lupe: Worum geht es bei dem Trend genau? Lohnt es sich, ihn weiter zu beobachten? Oder ist es vielleicht ein Rohrkrepierer? Ab geht’s!
Trend #1: Generative KI für die personalisierte Kund:innenkommunikation
Beginnen wir direkt mit dem größten Klopper: dem Einsatz generativer KI (die coolen Kids sagen GenAI) im Onlinehandel. Dazu zunächst eine kurze Erklärung:
Bei generative KI handelt es sich um ein KI-Modell, das du mit Tools wie ChatGPT garantiert auch schon benutzt hast. Es beruht auf dem sogenannten Large Language Model (LLM), wurde also mit jeder Menge Text gefüttert und trifft aufgrund statistischer Berechnungen eine Voraussage, welches Wort am besten auf das nächste folgen sollte.
Die Ergebnisse scheinen auf den ersten Blick ziemlich beeindruckend, entpuppen sich bei näherer Betrachtung aber oft als durchwachsen. Nicht nur, dass sich die KI die Welt gerne zusammenhalluziniert; die Texte, die sie produziert, klingen generisch und ihre Bilder wirken wächsern bis verstörend. Für deinen Content solltest du auf das Werkzeug daher lieber verzichten, außer natürlich, Persönlichkeit geht dir am Allerwertesten vorbei.
ABER: Was das Tool wirklich gut kann, ist, Muster zu entdecken – und genau hier liegen die großen Chancen. Denn gerade Marketing funktioniert dann am verlässlichsten, wenn es mustermäßig und exakt auf die Konsument:innen zugeschnitten ist. Denke zum Beispiel an:
Personalisierte E-Mails
An alle Kund:innen exakt denselben Newsletter zu verschicken, bringt nur wenig Conversions. Wenn du aber etwa Produkte rund um vorausgegangene Einkäufe präsentierst, stehen deine Chancen auf mehr Umsatz deutlich besser.
Der Dame, die den Schlagbohrer gekauft hat, präsentierst du deine Auswahl an Bohrköpfen und das baustellensichere Verlängerungskabel. Der Herr, der die Motorsäge erstanden hat, interessiert sich dagegen für die Schutzhose, den Benzinkanister und die schwarzen Müllsäcke.
Und da derart personalisiertes Mailing spätestens bei zehn Empfänger:innen in zu viel Arbeit ausartet, kann die KI dich hier effizient unterstützen.
Lesetipp: Noch mehr Maßnahmen, die Conversion Rate zu optimieren – auch ohne Newsletter
Individuelle Rabatte
Preisnachlässe mit der Gießkanne zu verteilen, ist selten eine gute Idee. Warum sollte der Erstbesucher den gleichen Rabatt bekommen wie die treue Stammkundin? Den einen siehst du womöglich nie wieder, die andere fühlt sich geprellt. Es ist genau dieselbe Unsitte wie bei Handyverträgen, wenn Neukund:innen super Konditionen bekommen, während die Langzeitkundschaft schön draufzahlt.
Künstliche Intelligenz kann hier Abhilfe schaffen. Sie erkennt, wer wann, wie oft und zu welchem Wert einkauft – berechnet also den individuellen Customer Lifetime Value – und kalkuliert aufgrund dieser Daten Preisnachlässe, die exakt auf die Kund:innen zugeschnitten sind.
Lesetipp: Customer Lifetime Value (CLV) erklärt bis ins letzte Detail
Dynamic Content Blocks
Warum sollte dein Store immer gleich aufgebaut sein? Der Schuhfetischist interessiert sich nicht für dein Angebot an Socken, die Handtaschensüchtige macht um die Koffer einen großen Bogen. Ideal wäre es, beiden genau das prominent zu präsentieren, was sie wirklich haben wollen.
Das erreichst du mit Dynamic Content Blocks: Der Inhalt bestimmter Sektionen deines Stores, etwa die Highlights auf der Startseite, richten sich nach den Besuchenden. Und weil du schlecht eine Horde Werksstudent:innen anheuern kannst, die den Content permanent hin- und herschieben, übernimmt den Job eben die KI.
Fazit: Im personalisierten Marketing kann sich der Einsatz von KI als wirklich wertvoll erweisen. Wenn es allerdings an die direkte Kommunikation mit deinen Kund:innen geht, solltest du weiterhin persönlich ein wenig Hand anlegen. Zumindest die stichprobenartige Kontrolle deines Mailings ist Pflicht.
Trend #2: KI-assistiertes Einkaufen
Nochmal die KI; etwas abgehobener nennt sich dieser Trend auch AI-ssisted Shopping. Gemeint ist, dass die Künstliche Intelligenz den Menschen ihren Besuch bei dir möglichst angenehm gestaltet und sie so letztlich von einem Einkauf überzeugt. Zum Beispiel folgendermaßen:
Chatbots für Beratung und Support
Hilfestellung beim Einkauf funktioniert optimal durch den Einsatz motivierter Mitarbeiter:innen. Aber eine durchgehend besetzte Hotline ist leider ziemlich teuer. Warum also nicht auf einen Chatbot bauen?
Da der Kosmos eines Onlineshops recht klein ist, funktionieren die digitalen Assistenten hier tatsächlich recht gut. Fragen zu Umtauschbedingungen oder Zahlungskonditionen können sie nach einer Anlernphase meist zuverlässig beantworten.
Für eine echte Beratung fehlt ihnen allerdings der menschliche Faktor. Denn vergiss nicht, dass die KI immer mit statistischer Vorhersage arbeitet. Den Inhalt einer Frage versteht sie nicht wirklich, von Zwischentönen, Emotionen oder Unausgesprochenem ganz zu schweigen.
Ob sie der technophoben Seniorin aus dem Dorf mit schlechter Internetverbindung, die doch nur Fotos mit ihrer besten Freundin in Hamburg austauschen will, wirklich das beste Smartphone empfiehlt, ist demnach mindestens fraglich.
Shop the Look
Du willst auf der nächsten Party genauso aussehen wie Cate Blanchett bei den Oscars, allerdings keine 10.000 Dollar in die Garderobe investieren? Vielleicht kann die KI dir helfen. Das Konzept dazu heißt Shop the Look:
Anhand eines Fotos sucht die Künstliche Intelligenz entweder genau die Kleidungsstücke aus der Kollektion heraus, die die abgebildete Person trägt, oder zumindest Teile, die dem Outfit ähneln.
Da es sich hier um die Erkennung von Mustern handelt, klappt das oft ganz zuverlässig. Bei komplexeren Outfits mit übereinanderliegenden Kleidungsstücken und einer Vielzahl an Accessoires versagt das System leider.
Lesetipp: Noch mehr Maßnahmen für vollere Warenkörbe und einen besseren Average Order Value (AOV)
Lesetipp 2: Und hier gibt es Shop the Look-Funktionen als Cross-Selling Optionen
Complete the Look
Complete the Look schlägt in eine ähnliche Kerbe wie Shop the Look. Allerdings wird der KI hier kein Outfit präsentiert. Vielmehr schlägt sie zu einem Artikel selbst ergänzende Kleidungsstücke vor, die sie zu einem kompletten Ensemble vervollständigen.
Bei kleineren Kollektionen lässt sich diese Aufgabe noch händisch lösen. Stores mit einem großen Angebot in zahlreichen unterschiedlichen Varianten können allerdings von der KI profitieren. Insbesondere dann, wenn sie in der Lage ist, weitere Informationen zu den Kund:innen in ihre Vorschläge einzubeziehen: Der Herr mit dem beeindruckenden Bauch wünscht sich zu seinem XXL-Sakko sicher keine Hose im Slim Fit.
Fazit: KI-assistiertes Einkaufen ist vor allem für Shops interessant, die noch nicht die Größe für ein mit Menschen besetztes Serviceteam haben oder mehr Wert auf einen hohen Warendurchsatz als auf Exklusivität legen. Wenn du die KI einsetzt, solltest du ihr aber immer genau auf die Finger schauen.
Lesetipp: Kund:innen begeistern auch ohne KI – Verkaufspsychologie im Onlinehandel
#3 Authentizität als Schlüssel im Wettbewerb mit Niedrigpreisanbietern
Völlig anderes Thema, aber: Die für den Onlinehandel wohl disruptivste Entwicklung im Jahr 2024 war der aggressive Markteintritt von Billigshops aus Fernost. Und auch, wenn die EU für ihre Verhältnisse überraschend schnell reagiert hat und unlauteren Wettbewerbspraktiken erste Riegel vorschiebt, solltest du als Händler:in selbst ein paar Gegenmaßnahmen ergreifen.
Das beste Rezept dafür heißt Authentizität, denn genau davon zeigen die Billiganbieter aus dem Orient herzlich wenig. Wichtig dabei ist:
Eine emotionale Bindung herstellen
Wahrscheinlich hast du ihn auch, deinen Lieblingsladen, irgendwo in der Nachbarschaft. Ob es sich dabei um die kleine Backstube handelt, den Kiosk an der Ecke oder die Second-Hand-Boutique mit den irren Überraschungen, spielt keine Rolle. Du schaust regelmäßig vorbei, weil du dich dort wohlfühlst; egal, ob es woanders günstiger ist oder mehr Auswahl gibt.
Genau diesen Effekt kannst du für deinen Store mit den unterschiedlichsten Maßnahmen ebenfalls erreichen.
Etwa, indem du deine Kund:innen im E-Mail-Verkehr persönlich ansprichst. Oder indem du dein komplettes Team auf einer Über-uns-Seite vorstellst – nicht nur langweilig mit Namen und Jobtiteln, sondern mit ordentlich Persönlichkeit.
Großartig funktioniert natürlich auch Social Media: Führe deine Produkte vor (aber bitte nicht steif und gekünstelt), gib Tipps zu ihrer Anwendung oder drehe einfach ein Video davon, wie fleißige Mitarbeiter:innen liebevoll die Päckchen schnüren.
Kein Interesse, Gesicht zu zeigen? Dann schreibe einen Blog mit Tipps rund um dein Angebot. Achte nur darauf, dass sich dein Unternehmen in Ton und Inhalt deiner Beiträge wiederfindet. Und wenn das auch zu viel Arbeit ist, dann erzähle wenigstens deine Unternehmensgeschichte oder mach dich stark für eine gute Sache. Hauptsache, du kitzelst an den Emotionen.
Vorsicht beim Influencer-Marketing
Galt Influencer-Marketing früher als das Nonplusultra unter den Werbemaßnahmen, stagniert es inzwischen nicht nur, sondern wird zunehmend als wenig vertrauenswürdig wahrgenommen. Es gibt einfach zu viele Influencer:innen, die alles in die Kamera halten, was Unternehmen ihnen zuschicken.
Wenn du deine Produkte also auf Social Media bewerben lassen willst, setzt du am besten auf die wenigen bekannten (und teuren) Influencer:innen mit gutem Ruf. Oder du lässt von der Branche ganz die Finger und wendest dich lieber an richtige Content Creator. Menschen, die sich darauf spezialisiert haben, ihrem Publikum einen echten Mehrwert zu präsentieren.
Landet dein Werkzeug auf einem Schrauber-Kanal und wird dort für gut befunden, ist das nicht nur authentisch. Vor allem erreichst du genau deine Zielgruppe, die untereinander wahrscheinlich bestens vernetzt ist und damit als weiterer Multiplikator fungiert.
Conversational Commerce
Der Trend zur Authentizität sollte sich durch dein gesamtes Marketing ziehen – insbesondere bei deinem eigenen Auftritt auf Social Media. Denn 75 Prozent aller Verbraucher:innen holen sich genau hier Rat, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen.
Reagiere daher immer möglichst persönlich und hilfreich auf Kommentare und Beiträge rund um deine Produkte. Ein freundliches Dankeschön oder das Angebot zu einem persönlichen Gespräch im Fall einer Beschwerde besitzen in der Sozialen Medienwelt unglaubliches Gewicht.
Selbst, wenn du davon direkt nichts mitbekommst: Die Dame, der du als Designerin zu ihrem grandiosen Look in deinem Kleid gratulierst, wird deinen Beitrag garantiert stolz in ihrem Freundeskreis teilen.
Fazit: Mit Persönlichkeit wirst du nicht alle abholen können. Schnäppchenjäger:innen und Menschen, die jeden Euro dreimal umdrehen müssen, werden immer nach dem vermeintlich günstigsten Angebot suchen. Alle anderen allerdings kannst du mit ausreichend Authentizität für dich gewinnen. Denn wir können es gar nicht oft genug sagen: Menschen möchten mit Menschen in Kontakt treten und nicht mit Unternehmen.
Trend #4: Wichtige Werte im Jahr 2025
Außerdem immer wichtig im neuen Jahr: die Werte, an denen sich Menschen orientieren und die ihnen am Herzen liegen. Denn nach diesen richten sie ihr Handeln aus und damit auch ihr Shoppingverhalten. Entscheidend für das kommende Jahr sind:
Nachhaltigkeit
Die Auswirkungen des Klimawandels werden mit jedem Jahr deutlicher spürbar. Der jüngste tragische Fall war die Hochwasserkatastrophe in Spanien. Immer öfter stellen Menschen daher ihr Konsumverhalten infrage. Braucht es wirklich alle zwölf Monate ein neues Smartphone und muss es zu jeder Saison ein anderes Outfit sein?
Hier kannst du enorm punkten. Zum Beispiel mit umweltfreundlichen Produktions- und Lieferketten, nachhaltiger Verpackung, langlebigen Produkten oder einfach, indem du für jeden Einkauf bei dir einen Wal rettest. Tue Gutes und rede darüber!
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Gesundheit
Ein langes und gesundes Leben ist das erklärte Ziel unzähliger Menschen, und auf Bingo im Seniorentreff haben die Silver Surfer auch keine Lust. Sie wollen weiter mitgestalten und an der Gesellschaft teilhaben.
Wenn du diesen Trend also irgendwie für dich nutzen kannst, dann mach es! Zugegeben, von Bürobedarf auf Gesundheit zu kommen, ist an den Haaren herbeigezogen. Aber für viele Produkte existieren Möglichkeiten.
Du verkaufst Blumentöpfe? Wusstest du schon, dass Pflanzen in der Lage sind, bis zu 95 Prozent aller Schadstoffe aus der Luft zu filtern? Bei dir gibt es Küchenutensilien? Dann schau doch mal, wie wir aus diesen Superfoods den total gesunden Frühstücks-Smoothie mixen. Sei einfach ein wenig kreativ.
Wellness
Eng verbunden mit der Gesundheit ist das Wohlbefinden: der Ausgleich zum Job, möglichst wenig Stress, Entspannung, Erholung, die Seele baumeln lassen.
Wenn du Yogamatten verkaufst, liegt es nahe, wie du den Wertetrend für dich nutzen kannst. Bei anderen Produkten ist auch hier ein wenig kreatives Denken gefragt. Aber warum sollte der Wollpullover nicht kuschelig und zum Wegträumen sein? Das klingt auf jeden Fall nach Wellness.
Deine Brettspiele wiederum sind das große Vergnügen, das Freunde und Familie an einen Tisch bringt; deine Thermobecher die kleinen Begleiter, mit denen du dein Wohlfühlgetränk immer dabei hast. Nutze die Macht der Worte.
Fazit: Die Werte für 2025 sind alte Bekannte. Aber nicht umsonst werden Nachhaltigkeit und Gesundheit vom Zukunftsinstitut in Frankfurt am Main als Megatrends der Zukunft geführt. Wenn du eine Chance siehst, nutze sie. Pass nur auf, dass das Ganze nicht zu albern wirkt. Auf einem 180-PS-Motorrad mit 240 Sachen die Autobahn runterzuballern ist nicht nachhaltig und nur bedingt entspannend.
Trend #5: Technische Innovationen
Abschließend möchten wir einen Blick auf die Techniktrends werfen, über die du in Prognosen für das kommende Jahr immer wieder stolpern wirst. Dabei handelt es sich um:
Spatial Commerce
Spatial lässt sich am besten mit räumlich übersetzen. Aber was bitte ist räumlicher Kommerz? Gemeint ist, Produkte im Netz erlebbarer zu machen. Etwa, indem sie sich von allen Seiten betrachten lassen, via Augmented Reality in den eigenen vier Wänden platziert oder von einem virtuellen Avatar getragen werden können. Wie praktikabel das in der Praxis ist, unterscheidet sich von Idee zu Idee.
3D-Produktbilder, die sich frei rotieren und zoomen lassen, sind eine tolle Sache. Sie vermitteln den Shopper:innen einen plastischen Eindruck und wirken deutlich attraktiver als eine Galerie von Aufnahmen, durch die sich umständlich geklickt werden muss.
Augmented Reality über das Smartphone ist dagegen eine nette Spielerei, die letztlich aber nur einen geringen Anteil an der Kaufentscheidung haben dürfte. Wer sich für eine Küchenzeile interessiert, wünscht sich eher eine umfassende Beratung und guten Service als eine virtuelle Spüle auf dem Handydisplay.
Die Geschichte mit den Avataren wiederum ist immer noch nicht ausgereift. Trotz jahrelanger Entwicklung. Wenn du dich schon einmal selbst hast einscannen lassen, weißt du, wie merkwürdig du in der digitalen Umkleidekabine aussiehst. Egal, ob du ein ganzes Outfit oder nur eine neue Brille anprobierst.
Vollständig die Finger solltest du von allem lassen, was sich in irgendeiner Form um Cyberbrillen und anderen Virtual-Reality-Kram dreht. Selbst Apple ist es nicht gelungen, die Massen mit seiner Vision Pro abzuholen. VR-Brillen bleiben ein extremes Nischenprodukt, das sich nur eine Handvoll Nerds zulegen.
Composable Commerce
Hast du auch zuerst Compostable Commerce gelesen? Aber hier geht es nicht um noch mehr Nachhaltigkeit, sondern um eine Erweiterung des Headless Commerce. Dabei schlägt die Composable-Commerce-Architektur nicht nur eine klare Trennung von Frontend und Backend vor; vielmehr sollen die einzelnen Komponenten einer Webseite zusätzlich modular aufgebaut sein, um so zur insgesamt besten Lösung zu kommen.
Für einen Onlineshop könnte das heißen, dass etwa das Bewertungssystem, das Loyalitätsprogramm und der Newsletter eine eigene Software verwenden – und zwar die, die sich für das Unternehmen in der momentanen Situation am besten eignet. Gerade B2B-Händler:innen sollen von diesem Trend besonders profitieren.
Ist das wirklich innovativ? Wir sagen nein. Shopify nutzt dieses System schon seit Jahren. Für sämtliche Features eines Shops existieren Apps, aus denen User:innen frei wählen können. Und falls es mal keine App gibt, sind fähige Programmier:innen in der Lage, eine Lösung zu entwickeln. Die Idee ist gut, unserer bescheidenen Meinung nach allerdings alles andere als neu. Aber hey, gut, dass es im Rest der Welt auch angekommen ist.
Lesetipp: Shopify kann viel. Was, das hängt von deinem Theme ab. Wir geben dir Tipps zur Auswahl
Die Blockchain
Was ist eine Blockchain? In einem knappen Satz: Eine Datenbank, die besonders sicher ist. Das hat auf jeden Fall praktische Anwendungsmöglichkeiten, ob diese sich allerdings sinnvoll im E-Commerce nutzen lassen, ist fragwürdig.
Versprochen werden etwa sichere Finanztransaktionen und eine zuverlässige Sendungsnachverfolgung. Aber erstens haben wir das bereits und zweitens wäre Blockchaining dann eher Aufgabe der Geldinstitute, respektive der Versanddienstleister.
Normalsterbliche haben in ihrem Alltag einfach keine sinnvollen Berührungspunkte mit einer Blockchain. Ganz im Gegenteil: Die Technologie gehört, ähnlich wie NFTs oder der ganze Cryptocurrency-Sumpf, zu jenen Buzzwords, mit denen im Web regelmäßig Abzocke betrieben wird. Deshalb sagen wir: Finger weg! Wenn eine Blockchain sich tatsächlich für irgendwas lohnt, haben erfahrene IT-ler:innen sie schon längst eingebaut.
Fazit: Echte Innovationen im Technologiebereich stehen für 2025 nicht an. Vieles, was angepriesen wird, ist heiße Marketingluft. Aber The Next Big Thing, wie einst das Smartphone, lässt sich halt nicht regelmäßig erfinden. Ganz egal, was Big Tech uns auch weismachen will. Verlass dich daher lieber auf dein Gespür als Händler:in als auf vermeintlich neue Technik.
Adieu 2024, willkommen 2025
Alles, was jetzt noch bleibt, ist, dir einen guten Rutsch zu wünschen. Wir freuen uns auf das neue Jahr gemeinsam mit dir und deinen Ideen. Denn im Onlinehandel steckt immer noch jede Menge Wachstumspotenzial, das wir gerne für dich freisetzen.
Melde dich für einen Shop-Relaunch einfach bei uns und gemeinsam entfesseln wir all die Möglichkeiten, die sich in deinem Shopify-Store verstecken.
Du bist nicht bei Shopify? Dann setze am besten eine Migration auf die Liste deiner To-dos für 2025. Den Umzug erledigen wir für dich.
Bis dahin stellen wir schon mal den Sekt kalt – und vielleicht decken wir uns auch mit ein paar Raketen ein. Denn Silvester ist schließlich nur einmal im Jahr.
Coverbild und weitere Bilder: Kelly Sikkema