Als schlimmster Advertising-Flop der modernen Marktwirtschaft gilt immer noch die Sache mit New Coke. Falls du die Story nicht kennst: 1985 war Pepsi dabei, Coca-Cola ordentlich den Rang abzulaufen. Also brachte Coca-Cola seine Brause mit veränderter Rezeptur heraus: süßer, Pepsi im Geschmack ähnlicher. Die New Coke.
Das Problem: Die Leute hassten New Coke und ihren Geschmack. Es hagelte Proteste und Massenboykotte – und das lange, bevor Menschen sich über das Internet organisieren konnten. Nach nur drei Monaten und 85 Millionen verbrannten US-Dollar (inflationsbereinigt heute circa 150 Millionen US-Dollar) kehrte Coca-Cola zum alten Rezept zurück.
Damit dir so ein kolossaler Fehltritt erspart bleibt, gibt es diesen Beitrag. Wir zeigen dir, wie du aus jedem ins Marketing investierten Euro mehr Umsatz in deinem Onlineshop herausholen kannst – also deinen ROAS optimierst. Allerdings nicht klassisch (und teuer) durch Ads, sondern durch Maßnahmen auf den PDPs und am Checkout deines Shopify Stores.
Dazu haben wir drei sehr unterschiedliche Beispiele für dich zusammengestellt. Los geht es allerdings ganz basal mit der Frage:
Die dazugehörige Formel sieht so aus:
Im Zahlenbeispiel: Ein Unternehmen gibt 1.000 EUR für Google Ads aus. Dadurch entsteht ihm ein Mehrumsatz von 2.000 EUR. In der Formel ergibt sich:
Für jeden in seine Marketingkampagne investierten Euro bekommt das Unternehmen also 2 EUR zurück.
Warum nur Potenzial? Weil in den ROAS weder Margen noch Kostenstrukturen eines Unternehmens einfließen. Wenn unser Beispielunternehmen bei einem Umsatz von 2.000 EUR, nur 500 EUR Reingewinn macht, weil es mit sehr kleinen Margen operiert, entsteht ihm am Ende trotzdem ein Verlust. Ein ROAS > 1 ist nicht gleich Gewinn!
Im Umkehrschluss bedeutet das: Wenn es dir gelingt, bei gleichbleibenden Werbekosten den durchschnittlichen Warenkorbwert (Average Order Value, AOV) zu steigern, maximieren sich die Chancen, einen gewinnbringenden ROAS zu erreichen.
Als Beispiel mit Zahlen:
Ein Unternehmen hat Werbekosten in Höhe von 1.000 EUR und kommt in einem betrachteten Zeitraum auf 50 Bestellungen. In Szenario A beträgt der AOV 50 EUR, in Szenario B dagegen 100 EUR. Dann ergibt sich:
Eine Verdopplung des AOV bedeutet also auch eine Verdopplung des ROAS – immer vorausgesetzt, die Werbekosten verändern sich nicht. Eine Sache wäre da aber noch:
Dabei musst du die Gefilde deines Stores nicht einmal verlassen, um Werbung für dich und dein Angebot zu betreiben. Denke zum Beispiel an Maßnahmen wie Cross-Selling. Auch hier trommelst du für deine Produkte; legt jemand ein Zubehörteil in den Warenkorb, steigt der AOV.
Der große Vorteil dieser Maßnahmen ist, dass sie sich wesentlich günstiger realisieren lassen als eine klassische Werbekampagne. Steht die Box mit den Cross-Selling-Angeboten erstmal auf der PDP, steht sie dort für immer. Klar, ganz umsonst ist das auch nicht. Irgendjemand muss das Cross-Selling einrichten und pflegen. Aber genau dafür bezahlst du ja die Werkstudierenden.
Oder in einem Satz: Marketingmaßnahmen in deinem Shop steigern den ROAS ebenfalls und sind dabei deutlich günstiger als jegliche Werbung, die eine dritte Partei involviert.
Betrachten wir deine Möglichkeiten also näher!
Eine Kunst ist Upselling vor allem, weil du dabei äußerst subtil vorgehen musst. Deshalb diese Tipps von uns:
Springst du zu früh mit deinem Upsell aus dem Gebüsch – etwa direkt auf deiner Startseite –, wirkt es befremdlich bis aufdringlich. Beginnst du zu spät mit deiner Argumentation – zum Beispiel, wenn die Kundin bereits am Checkout steht –, fühlt sie sich bevormundet oder fragt sich, wieso du ihr nicht gleich das bessere Angebot gemacht hast.
Der richtige Zeitpunkt für das Upsell ist deshalb auf der PDP. Hier kommt die Kundschaft ins Grübeln und fragt sich, ob sie auch die richtige Wahl trifft. Wenn du ihr jetzt hilfst, nimmt sie deinen Vorschlag dankbar entgegen.
Diesen USP musst du klar und eindeutig kommunizieren – und zwar nicht erst auf der PDP des Upselling-Angebots. Dort kannst du zwar alle weiteren Vorteile detailliert auflisten, aber das eine überzeugende Argument gehört auf die PDP des Ursprungsartikels.
Worauf du dagegen komplett verzichten solltest, ist alles, was Druck erzeugt. Nur noch fünf Artikel auf Lager. Angebot nur noch zwei Stunden gültig … Das, womit die Billigheimer aus dem fernen Osten gerne arbeiten. Denn so etwas ist gar nicht gut für dein Image – oder sogar illegal, falls es sich um eine künstliche Verknappung handeln sollte.
Die Mehrkosten für das erste Upsell wirken so direkt viel kleiner und das Angebot deutlich annehmbarer. Das kannst du auch bei dir selbst beobachten. Denn wofür hast du dich bei deinem letzten Besuch im Café entschieden: Den Latte in S (200 ml für 3,80 €), in M (300 ml für 4,30 €) oder in L (500 ml für 10,00 €)?
Gemeinsam mit Harvard Business Review (HBR) hebt Accenture außerdem hervor, dass Upselling den Customer Lifetime Value um bis zu 20 Prozent erhöhen kann – den Wert, der angibt, wie viel Umsatz ein einzelner Kunde im Laufe seines Lebens für dich erwirtschaftet. Upselling hat also selten mit Impulskäufen zu tun, sondern wird von deiner Kundschaft als guter Service honoriert.
Und wie lässt sich Upselling technisch auf Shopify am besten umsetzen? Wie so oft gilt: Im Shopify App Store findest du die passenden Apps. Drei Empfehlungen von uns: Rebuy Personalization Engine, BOLD Upsell oder Selleasy Upsell & Cross Sell.
Aber was bleibt dir anderes übrig, als Portogebühren zu erheben? Der Acht-Kubikmeter-Schaumstoffwürfel, den deine Kundin gerade bestellt hat, trägt sich leider nicht selbst nach Chamerau.
Ganz einfach: Du setzt mit den Versandkosten einen Anreiz, den AOV zu erhöhen. Hätte die Dame den Zehn-Kubikmeter-Schaumstoffwürfel bestellt, wäre der Versand gratis! Mindestbestellwerte für den kostenlosen Transport sind eine bewährte Methode für mehr Umsatz. Unsere Best Practices dazu:
Für den ersten Schuss haben sich 20 Prozent über dem momentanen AOV bewährt. Die exakte Grenze allerdings richtet sich nach vielen Faktoren: Was du verkaufst, wie hoch die Versandkosten überhaupt sind, mit welchen Margen du operierst … Um den optimalen Wert zu finden, empfehlen wir daher A/B-Tests.
Manche Shopify Themes bringen einen solchen Versandkosten-Countdown bereits mit, bei anderen muss er nachgerüstet werden. Passende Apps dafür sind etwa die Free Shipping Bar, Progressify oder der Free Shipping Bear (für den du dich alleine aufgrund des Namens entscheiden solltest).
Aber genau dafür gibt es ja deinen guten Service rund ums Upselling (und/oder Cross Selling): Schau mal, wenn du die größere Packung Trockenfrüchte nimmst, sparst du nicht nur Geld beim Obst selbst, du zahlst auch keine Versandkosten. Oder du nimmst unsere praktischen Verschlussclips dazu; die kosten exakt drei Euro. In Kombination wird aus Gratisversand und Upselling so der absolute Umsatzmaximierer.
Bitte flaschenpost, schaut euch diesen Tipp ab!
Allerdings ist die Bundle-Anzeige wahrscheinlich effektiver, denn sie liefert ihren eigenen USP gleich mit: So günstig und du darfst gleich das gesamte Sortiment verkosten! Und falls dir doch nur ein Produkt aus der Box zusagt, dann kannst du es ja immer noch einzeln kaufen.
Genau jetzt kannst du mit dem Bundle punkten, indem du das Zubehör gleich raussuchst und mit anbietest. Möglichkeiten dafür gibt es unendlich viele: Ladekabel, Batterien, die passende Bag zum Outfit oder die richtigen Schnürsenkel für den Wanderschuh. 67 Prozent der Kund:innen schätzen diesen Service und kaufen dort, wo er geboten wird, erneut ein – sagt HBR.
Denn zunächst ist die Hemmschwelle der Kund:innen, ein neues Produkt auszuprobieren, deutlich geringer, wenn es mit einem ihnen vertrauten Produkt kombiniert wird. Ganz nach dem Motto: Was kann schon groß schiefgehen für die paar Cent mehr?
Gleichzeitig spielt auch der Servicegedanke wieder eine wichtige Rolle: Denn auf die Idee, dass unsere zwei Beispielkosmetika perfekt miteinander harmonieren, wäre deine Kundschaft von selbst vermutlich nicht gekommen. Deine fachkompetente Beratung rechnen sie dir daher hoch an.
Weiterhin steigern Bundles die Kund:innenzufriedenheit: Die Conversion-Rate kann sich um bis zu 23 Prozent verbessern, 78 Prozent aller Bundle-Käufer:innen lassen sich von einem erneuten Einkauf überzeugen.
Mögliche App-Lösungen für dein persönliches Bundle sind zum Beispiel Shopify Bundles, die App mit dem schönen Namen Bundler oder auch Fast Bundle.
Moment! Du bist gar nicht bei Shopify? Dann sollten wir das schleunigst ändern. Denn momentan gibt es einfach kein besseres Shopsystem für den Mittelstand. Melde dich gerne bei unserem Team für Migration, und wir bringen deinen Store dahin, wo auch all die anderen Profis sind.
Solltest du dagegen doch einen Shopify Shop dein Eigen nennen und dich ständig ärgern, dass die Stores deiner Marktbegleiter so viel besser aussehen, schreibst du am besten unserer Mannschaft für den Relaunch. Die bringen deinen Shop auf Vordermann – Cross-Selling, Mindestbestellwert und Bundles inklusive.
Und falls du dich die ganze Zeit über gefragt haben solltest, was aus dieser Brausefirma aus unserer Einleitung geworden ist: Keine Angst, Coca-Cola gibt es immer noch. Tatsächlich führte das ganze New-Coke-Fiasko langfristig zu einer stärkeren Markenbindung der treuesten Cola-Trinker:innen – und zu Billy Joels berühmter Songzeile: „Rock and Roller, Cola Wars, I can′t take it anymore“. Manchmal hat verpatztes Marketing also wahrlich auch etwas Gutes …
Das Problem: Die Leute hassten New Coke und ihren Geschmack. Es hagelte Proteste und Massenboykotte – und das lange, bevor Menschen sich über das Internet organisieren konnten. Nach nur drei Monaten und 85 Millionen verbrannten US-Dollar (inflationsbereinigt heute circa 150 Millionen US-Dollar) kehrte Coca-Cola zum alten Rezept zurück.
Damit dir so ein kolossaler Fehltritt erspart bleibt, gibt es diesen Beitrag. Wir zeigen dir, wie du aus jedem ins Marketing investierten Euro mehr Umsatz in deinem Onlineshop herausholen kannst – also deinen ROAS optimierst. Allerdings nicht klassisch (und teuer) durch Ads, sondern durch Maßnahmen auf den PDPs und am Checkout deines Shopify Stores.
Dazu haben wir drei sehr unterschiedliche Beispiele für dich zusammengestellt. Los geht es allerdings ganz basal mit der Frage:
Diese Themen findest du im Folgenden:
Was ist der ROAS und wie wird er berechnet?
ROAS steht für Return on Ad Spend, also in etwa Umsatz je Werbeausgaben. Als zentrale Kennzahl im Onlinemarketing zeigt der ROAS anschaulich, wie viel Geld ein Unternehmen mit jedem einzelnen Werbeeuro verdient.Die dazugehörige Formel sieht so aus:

Sie setzt Ausgaben und Einnahmen also in ein Verhältnis.
Im Zahlenbeispiel: Ein Unternehmen gibt 1.000 EUR für Google Ads aus. Dadurch entsteht ihm ein Mehrumsatz von 2.000 EUR. In der Formel ergibt sich:

Was hat der AOV mit dem ROAS zu tun?
Versierte Mathematiker:innen haben bereits erkannt, dass ein ROAS von 1 den Break-even-Point einer Werbemaßnahme darstellt. Ein Wert größer 1 bedeutet dagegen Gewinnpotenzial.Warum nur Potenzial? Weil in den ROAS weder Margen noch Kostenstrukturen eines Unternehmens einfließen. Wenn unser Beispielunternehmen bei einem Umsatz von 2.000 EUR, nur 500 EUR Reingewinn macht, weil es mit sehr kleinen Margen operiert, entsteht ihm am Ende trotzdem ein Verlust. Ein ROAS > 1 ist nicht gleich Gewinn!
Im Umkehrschluss bedeutet das: Wenn es dir gelingt, bei gleichbleibenden Werbekosten den durchschnittlichen Warenkorbwert (Average Order Value, AOV) zu steigern, maximieren sich die Chancen, einen gewinnbringenden ROAS zu erreichen.
Dazu ausführlich: AOV Schritt für Schritt - Berechnung, Maßnahmen und Tipps.
Als Beispiel mit Zahlen:
Ein Unternehmen hat Werbekosten in Höhe von 1.000 EUR und kommt in einem betrachteten Zeitraum auf 50 Bestellungen. In Szenario A beträgt der AOV 50 EUR, in Szenario B dagegen 100 EUR. Dann ergibt sich:


Warum der ROAS mehr ist als nur Google Ads und Co.
Wer Advertising hört, denkt in der Regel sofort an Anzeigenkampagnen in Suchmaschinen oder auf Social Media, Ad-Reads auf YouTube oder gar Influencer-Marketing. Ziemlich teure Marketingmaßnahmen, deren Erfolg selten garantiert ist.Dabei musst du die Gefilde deines Stores nicht einmal verlassen, um Werbung für dich und dein Angebot zu betreiben. Denke zum Beispiel an Maßnahmen wie Cross-Selling. Auch hier trommelst du für deine Produkte; legt jemand ein Zubehörteil in den Warenkorb, steigt der AOV.
Der große Vorteil dieser Maßnahmen ist, dass sie sich wesentlich günstiger realisieren lassen als eine klassische Werbekampagne. Steht die Box mit den Cross-Selling-Angeboten erstmal auf der PDP, steht sie dort für immer. Klar, ganz umsonst ist das auch nicht. Irgendjemand muss das Cross-Selling einrichten und pflegen. Aber genau dafür bezahlst du ja die Werkstudierenden.
Oder in einem Satz: Marketingmaßnahmen in deinem Shop steigern den ROAS ebenfalls und sind dabei deutlich günstiger als jegliche Werbung, die eine dritte Partei involviert.
Betrachten wir deine Möglichkeiten also näher!
ROAS steigern via AOV – So geht’s
Drei Praxisbeispiele haben wir für dich vorbereitet. Ohne lange Vorrede starten wir direkt mit:Beispiel #1: Höherer AOV durch Upselling direkt auf der PDP
Upselling ist die Kunst, Kund:innen dazu zu bringen, sich für ein teureres Produkt derselben Kategorie zu entscheiden. Also zum Beispiel für den Aufsitzrasenmäher mit mehr PS oder auch einfach für eine größere Packungsgröße: 200 Milliliter Parfum anstelle von 100 Milliliter.Eine Kunst ist Upselling vor allem, weil du dabei äußerst subtil vorgehen musst. Deshalb diese Tipps von uns:
1. Auf das Timing kommt es an
Dir ist bestimmt aufgefallen, dass in der Überschrift dieses Abschnitts „Upselling direkt auf der PDP“ stand, oder? Das ist nämlich wichtig. Upselling funktioniert genau dann am besten, wenn du dein Angebot unterbreitest, während deine Kundschaft sich im Entscheidungsprozess befindet.Springst du zu früh mit deinem Upsell aus dem Gebüsch – etwa direkt auf deiner Startseite –, wirkt es befremdlich bis aufdringlich. Beginnst du zu spät mit deiner Argumentation – zum Beispiel, wenn die Kundin bereits am Checkout steht –, fühlt sie sich bevormundet oder fragt sich, wieso du ihr nicht gleich das bessere Angebot gemacht hast.
Der richtige Zeitpunkt für das Upsell ist deshalb auf der PDP. Hier kommt die Kundschaft ins Grübeln und fragt sich, ob sie auch die richtige Wahl trifft. Wenn du ihr jetzt hilfst, nimmt sie deinen Vorschlag dankbar entgegen.
2. Nutzen statt Druck
Upselling funktioniert nur dann, wenn deine Kundschaft einen klaren Vorteil im teureren Angebot sehen kann. Am besten mit dem ersten Blick und ohne langatmige Erklärungen. Dieses Smartphone ist besser, weil du für nur 50 EUR mehr doppelt so viel Speicher bekommst. Beim Kauf der großen Packung Hautcreme sparst du gegenüber dem Einzelkauf 30 EUR. Das Küchenmesser für 10 EUR mehr hat eine lebenslange Garantie …Diesen USP musst du klar und eindeutig kommunizieren – und zwar nicht erst auf der PDP des Upselling-Angebots. Dort kannst du zwar alle weiteren Vorteile detailliert auflisten, aber das eine überzeugende Argument gehört auf die PDP des Ursprungsartikels.
Worauf du dagegen komplett verzichten solltest, ist alles, was Druck erzeugt. Nur noch fünf Artikel auf Lager. Angebot nur noch zwei Stunden gültig … Das, womit die Billigheimer aus dem fernen Osten gerne arbeiten. Denn so etwas ist gar nicht gut für dein Image – oder sogar illegal, falls es sich um eine künstliche Verknappung handeln sollte.
3. Verkaufspsychologie einsetzen
Dass du keine schmutzigen Tricks benutzen sollst, bedeutet nicht, dass du gar nicht tricksen darfst. Für erfolgreiches Cross-Selling hat sich etwa die Decoy-Methode bestens bewährt: Als Upsell präsentierst du zwei Produkte. Das eine ist nur ein wenig teurer, sein Mehrwert sofort erkennbar. Das andere dagegen ist unverschämt viel teurer; ob der Aufpreis tatsächlich gerechtfertigt ist, lässt sich nicht sofort erkennen.Die Mehrkosten für das erste Upsell wirken so direkt viel kleiner und das Angebot deutlich annehmbarer. Das kannst du auch bei dir selbst beobachten. Denn wofür hast du dich bei deinem letzten Besuch im Café entschieden: Den Latte in S (200 ml für 3,80 €), in M (300 ml für 4,30 €) oder in L (500 ml für 10,00 €)?
Was bringen Upselling-Maßnahmen für ROAS und AOV?
Richtig eingesetzt ist Upselling in der Lage, deinen AOV massiv zu steigern. Die international renommierte Unternehmensberatung Accenture spricht in einer ihrer Studien von 20 bis 30 Prozent mehr Umsatz durch Upselling-Maßnahmen.Gemeinsam mit Harvard Business Review (HBR) hebt Accenture außerdem hervor, dass Upselling den Customer Lifetime Value um bis zu 20 Prozent erhöhen kann – den Wert, der angibt, wie viel Umsatz ein einzelner Kunde im Laufe seines Lebens für dich erwirtschaftet. Upselling hat also selten mit Impulskäufen zu tun, sondern wird von deiner Kundschaft als guter Service honoriert.
Und wie lässt sich Upselling technisch auf Shopify am besten umsetzen? Wie so oft gilt: Im Shopify App Store findest du die passenden Apps. Drei Empfehlungen von uns: Rebuy Personalization Engine, BOLD Upsell oder Selleasy Upsell & Cross Sell.
Beispiel #2: Höherer AOV durch Mindestbestellwert für den kostenlosen Versand
„Zehn Euro Versandkosten?! Da kann ich ja gleich in die Stadt fahren!“, sind genau die Sätze, die Onlinehändler:innen keinesfalls hören möchten, wenn ihre Kundschaft den Checkout erreicht hat. Die meisten Warenkorbabbrüche geschehen an der Kasse, und ihr Hauptgrund sind – neben fehlenden Bezahloptionen – zu spät kommunizierte Versandkosten.Aber was bleibt dir anderes übrig, als Portogebühren zu erheben? Der Acht-Kubikmeter-Schaumstoffwürfel, den deine Kundin gerade bestellt hat, trägt sich leider nicht selbst nach Chamerau.
Ganz einfach: Du setzt mit den Versandkosten einen Anreiz, den AOV zu erhöhen. Hätte die Dame den Zehn-Kubikmeter-Schaumstoffwürfel bestellt, wäre der Versand gratis! Mindestbestellwerte für den kostenlosen Transport sind eine bewährte Methode für mehr Umsatz. Unsere Best Practices dazu:
#1: Den Ankerpunkt richtig wählen
Der Mindestbestellwert für den kostenlosen Versand sollte sich immer an deinem aktuellen AOV orientieren. Denn wählst du die magische Grenze ein wenig höher als den momentanen durchschnittlichen Warenkorbwert, schiebst du den AOV förmlich nach oben.Für den ersten Schuss haben sich 20 Prozent über dem momentanen AOV bewährt. Die exakte Grenze allerdings richtet sich nach vielen Faktoren: Was du verkaufst, wie hoch die Versandkosten überhaupt sind, mit welchen Margen du operierst … Um den optimalen Wert zu finden, empfehlen wir daher A/B-Tests.
Lesetipp: A/B-Tests sind in der Lage, deinen Store schrittweise zu perfektionieren. Wir zeigen dir, wie du vorgehen musst
#2: Den Mindestversand promoten
Hier kommt der ROAS ins Spiel, denn auf deinen kostenlosen Versand solltest du immer auffällig aufmerksam machen. „Noch 8 € und deine Bestellung ist versandkostenfrei!“; dazu ein sich füllender Balken und ein animiertes Feuerwerk, wenn die Grenze geknackt ist. Im B2B gehst du dagegen ein wenig dezenter – allerdings nicht weniger auffällig – vor.
Manche Shopify Themes bringen einen solchen Versandkosten-Countdown bereits mit, bei anderen muss er nachgerüstet werden. Passende Apps dafür sind etwa die Free Shipping Bar, Progressify oder der Free Shipping Bear (für den du dich alleine aufgrund des Namens entscheiden solltest).
#3: Gib Schützenhilfe
Ein ärgerliches Szenario für deine Kund:innen ist es, wenn sie kurz vor der Versandkostenschwelle stehen, aber nicht wissen, welchen Artikel sie jetzt noch sinnvoll in ihren Warenkorb packen könnten. Es fehlen doch nur noch drei Euro!Aber genau dafür gibt es ja deinen guten Service rund ums Upselling (und/oder Cross Selling): Schau mal, wenn du die größere Packung Trockenfrüchte nimmst, sparst du nicht nur Geld beim Obst selbst, du zahlst auch keine Versandkosten. Oder du nimmst unsere praktischen Verschlussclips dazu; die kosten exakt drei Euro. In Kombination wird aus Gratisversand und Upselling so der absolute Umsatzmaximierer.
Bitte flaschenpost, schaut euch diesen Tipp ab!
Was bringt der Mindestbestellwert für Gratisversand dem AOV?
Eine Studie des Baymard Instituts zeigt, dass ein kostenloser Versand bei einem Schwellenwert rund 15 bis 20 Prozent über dem momentanen AOV den durchschnittlichen Warenkorbwert um 10 bis 15 Prozent erhöhen kann. Ein zeitgleiches Ansteigen der Abbruchrate durch frustrierte Kund:innen ist dabei nicht zu verzeichnen.Beispiel #3: Bundle-Angebote auf der Startseite oder den PDPs
Unser letztes Beispiel ist eine ganz besonders erfolgreiche Form des Cross-Sellings: das Bundle. Die Wohlfühlsocken zu den Pantoffeln, die gefriergetrockneten Erdbeeren gemeinsam mit den gefriergetrockneten Bananen oder das Taschenmesser und die Notfallapotheke – natürlich günstiger als der Einzelkauf. Du kennst das Spielchen. Was du möglicherweise nicht kennst, sind die Vorteile, die sich daraus ergeben:1. Bundle lassen sich einfacher bewerben
Da ist er wieder, unser ROAS: Wenn du deine Waren als Bundle anpreist, bewirbst du damit nicht nur ein Produkt, sondern immer mindestens zwei. Das bedeutet zunächst natürlich, dass du Geld sparst, falls du irgendwo Ads schaltest. Die Anzeige für die Snackbox mit all deinen Knabbereien kostet dich genauso viel wie die Anzeige, die nur deine Crunchy Muffins präsentiert.Allerdings ist die Bundle-Anzeige wahrscheinlich effektiver, denn sie liefert ihren eigenen USP gleich mit: So günstig und du darfst gleich das gesamte Sortiment verkosten! Und falls dir doch nur ein Produkt aus der Box zusagt, dann kannst du es ja immer noch einzeln kaufen.
2. Bundles stehen für bequemen Service
Ach, wie ist das doch lästig, wenn ich für meine neue Spiegelreflexkamera nach der passenden SD-Karte suchen muss! Brauche ich die Maxi, die Ultra oder die HiSpeed? Warum hilft mir denn niemand? Kennst du die Situation?Genau jetzt kannst du mit dem Bundle punkten, indem du das Zubehör gleich raussuchst und mit anbietest. Möglichkeiten dafür gibt es unendlich viele: Ladekabel, Batterien, die passende Bag zum Outfit oder die richtigen Schnürsenkel für den Wanderschuh. 67 Prozent der Kund:innen schätzen diesen Service und kaufen dort, wo er geboten wird, erneut ein – sagt HBR.
3. Bundles lassen dich neue Produkte promoten
In deiner Kosmetikboutique gibt es einen neuen Moisturizer, der sich wunderbar als zusätzliche Pflege nach deinem Bestseller-Peeling eignet? Jetzt musst du ihn nur noch an die Frau (oder den Mann) bringen – und klar: Mit einem Bundle geht das oft ziemlich einfach.Denn zunächst ist die Hemmschwelle der Kund:innen, ein neues Produkt auszuprobieren, deutlich geringer, wenn es mit einem ihnen vertrauten Produkt kombiniert wird. Ganz nach dem Motto: Was kann schon groß schiefgehen für die paar Cent mehr?
Gleichzeitig spielt auch der Servicegedanke wieder eine wichtige Rolle: Denn auf die Idee, dass unsere zwei Beispielkosmetika perfekt miteinander harmonieren, wäre deine Kundschaft von selbst vermutlich nicht gekommen. Deine fachkompetente Beratung rechnen sie dir daher hoch an.
Was bringen Bundles für den AOV?
Untersuchungen, unter anderem von der Harvard Business School, haben gezeigt, dass E-Commerce-Shops mit Bundle-Strategien auf einen um 18 bis 35 Prozent höheren AOV kommen können.Weiterhin steigern Bundles die Kund:innenzufriedenheit: Die Conversion-Rate kann sich um bis zu 23 Prozent verbessern, 78 Prozent aller Bundle-Käufer:innen lassen sich von einem erneuten Einkauf überzeugen.
Mögliche App-Lösungen für dein persönliches Bundle sind zum Beispiel Shopify Bundles, die App mit dem schönen Namen Bundler oder auch Fast Bundle.
ROAS und Warenkorbwert erhöhen – die beste Plattform ist immer dein Shop
Was haben wir also gelernt? Folgendes:- Als KPI darf der ROAS nie alleine betrachtet werden, sinnvoll wird er erst im Zusammenspiel mit einem guten AOV.
- Die besten Möglichkeiten, deinen AOV zu steigern, verstecken sich nicht in teuren Marketingkampagnen. Sie finden sich direkt in deinem Store.
- Für den Start empfehlen wir intelligentes Upselling direkt auf der PDP, den kostenlosen Versand ab einem Mindestbestellwert sowie clever gepackte Bundles.
Moment! Du bist gar nicht bei Shopify? Dann sollten wir das schleunigst ändern. Denn momentan gibt es einfach kein besseres Shopsystem für den Mittelstand. Melde dich gerne bei unserem Team für Migration, und wir bringen deinen Store dahin, wo auch all die anderen Profis sind.
Solltest du dagegen doch einen Shopify Shop dein Eigen nennen und dich ständig ärgern, dass die Stores deiner Marktbegleiter so viel besser aussehen, schreibst du am besten unserer Mannschaft für den Relaunch. Die bringen deinen Shop auf Vordermann – Cross-Selling, Mindestbestellwert und Bundles inklusive.
Und falls du dich die ganze Zeit über gefragt haben solltest, was aus dieser Brausefirma aus unserer Einleitung geworden ist: Keine Angst, Coca-Cola gibt es immer noch. Tatsächlich führte das ganze New-Coke-Fiasko langfristig zu einer stärkeren Markenbindung der treuesten Cola-Trinker:innen – und zu Billy Joels berühmter Songzeile: „Rock and Roller, Cola Wars, I can′t take it anymore“. Manchmal hat verpatztes Marketing also wahrlich auch etwas Gutes …