Ist ein Ecommerce Business einmal am Markt angekommen und die Verkäufe ziehen an, stellt sich oft schnell die Frage, welches Shopsystem den ansteigenden Erfolg am besten bedienen kann.
In 2016 ist uns derweil aufgefallen, dass diese Frage immer mehr auf eine Entscheidung zwischen Magento und Shopify hinausläuft. Wir haben bereits viele Seiten von Magento nach Shopify umgezogen und möchten daher hier einen kurzen Vergleich der beiden Systeme mit euch teilen.
Magento
Magento wurde 2008 veröffentlicht und ist ein klassisches, open Source eCommerce System. Der Nutzer muss die Installation auf einem eigenen Webserver bewerkstelligen - auch wenn zwischenzeitlich viele Webhoster wie 1&1 vorinstallierte Systeme anbieten. In der Konsequenz müssen auch Updates und Sicherheitspatches bei Magento selber eingespielt werden.
Da der Nutzer vollen Zugriff auf den Quellcode hat kann Magento sehr stark an eigene Bedürfnisse und Prozesse angepasst werden. Damit lassen sich auch komplizierte Vertriebsprozesse und umfangreiche Funktionalitäten direkt im eigenen Shop einbauen. Auch die Vielzahl an Plugins und Erweiterungen liegt hier begründet. Allerdings führt dieser offene Ansatz auch oft zu Problemen bezüglich Kompatibilität, und selbst für kleine Wartungsarbeiten und Änderungen werden immer Softwaretechniker oder Magentoexperten benötigt.
Shopify
Shopify wurde 2006 in Canada gegründet, und ist eine Cloud / Software as a Service Lösung. Das bedeutet, dass Shopify sowohl die Server als auch die Software für die Stores selber verwaltet.
Durch den serviceorientierten Ansatz sind Wartung und Upgrades kein Thema bei Shopify. Der Webshop ist nach wenigen Schritten benutzbar und sehr komfortabel bedienbar. Der Händler kann auf eine Vielzahl Templates zurückgreifen, das Aussehen ist natürlich 100% konfigurierbar.
Zum Erweitern der Kernfunktionalität steht eine Vielzahl von Apps zu Verfügung, die auch die Integration von Funktionen wie Versandabwicklung, Buchhaltung oder Marketing mit Shopify ermöglichen. Dadurch lassen sich auch weitere Systeme wie SAP, Salesforce und ähnliches direkt an Shopify anbinden.
Fazit
Magento ist das mächtigere System, lässt sich aber nur schwer pflegen und setzt eine Menge Kenntnisse voraus. Shopify schränkt die Flexibilität zunächst ein, stellt aber mit den Schnittstellen und den Apps Möglichkeiten zur Individualisierung bereit. Wir empfinden die Guidelines von Shopify nicht als störend - oftmals helfen sie eher bei der Definition effizienterer Prozesse.
Shopify | Magento | |
System | Cloud (Software as a Service) Modell, monatlich mietbarer Webshop. Server und technische Infrastruktur liegen bei Shopify. | System wird selber installiert und gehostet. Viele 1-Click Optionen bei bekannten Webhoster. Technische Verantwortung und Wartung muss selber übernommen werden. |
Template und Layout | Für Shopify existiert eine Vielzahl teilweise kostenloser Themes, die sich sehr einfach einstellen und umgestalten lassen | Ein zentral verwalteter Templatestore fehlt, dadurch findet weniger Qualitätskontrolle statt. Umgestaltung oft aufwändiger. |
Backend | Einfache Nutzerführung und sehr stabiler Administrationsbereich. Nur auf Englisch verfügbar. | Seit Magento 2 deutlich ansprechender und konsistenter entwickelt, oft behäbig durch Plugins oder durch Eigenentwicklungen gebremst. |
Integration und Erweiterungen | Shopify bietet als Plattform eine offene Schnittstelle (API), die ein großes Ölkosystem an Apps ermöglicht. Eine Vielzahl von Systemen und Erweiterungen ist vorhanden. | Da quelloffen, ist es möglich, an quasi jeder Stelle des Systems Veränderungen vorzunehmen. Eine Vielzahl an Plugins ist verfügbar, jedoch fehlt wieder ein einheitlicher Qualitätsstandard. |
Sicherheit | Shopify kümmert sich fortlaufend um die Wartung und Entwicklung der Infrastruktur. SSL und sicherer Checkout standardmäßig auf allen Stores aktiv | Für Magento müssen Updates und Patches selber eingespielt werden. Auch muss die Verschlüsselung extra installiert werden. |
Preis | Shopify bietet verschiedene Pakete an, es geht bei ca. 29€ / Monat lost | Magento ist kostenfrei verfügbar, muss aber auf einem Webserver installiert werden. Mittlerweile auch als Cloudanwendung verfügbar. |