Die 5 größten E-Commerce-Chancen im Q4 – und wie du sie für dich nutzt

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Händedruck zwischen zwei Geschäftsleuten; Hot Deal-Banner oben links
Womöglich rennen wir offene Türen ein, aber ist dir schon mal aufgefallen, dass die letzten vier Monate unseres Kalenders nach den lateinischen Zahlen für Sieben, Acht, Neun und Zehn benannt sind? Septem, octo, novem und decem.

Daran, dass die ganze Sache zahlentechnisch nicht aufgeht, sind die Römer schuld. Denn irgendwann erweiterten sie ihren Kalender zunächst von zehn auf zwölf Monate und verlegten später den Jahresanfang auf den 1. Januar. Ein klassischer Fall von „Nicht zu Ende gedacht“.

Aber, hey! Dafür kannst du das Jahr heute nicht nur in Quartale aufteilen, sondern dich als Onlinehändler:in auch ganz besonders auf das vierte von ihnen freuen. Denn in Q4 warten im E-Commerce Aktions- und Feiertage auf dich, die massiven Umsatz versprechen.

Immer vorausgesetzt natürlich, du bereitest deinen Store adäquat auf Black Friday, Weihnachten und Co. vor. Am besten schon jetzt, mitten im Hochsommer. Worauf es dabei wirklich ankommt, welche fünf Maßnahmen besonders erfolgversprechend sind und warum du möglichst frühzeitig mit ihnen starten solltest, verraten wir dir in diesem Beitrag.


Als kleine Erinnerung: Welche Events erwarten dich im E-Commerce in Q4?

Sag nicht, du hattest das vierte Quartal noch gar nicht auf dem Schirm. Da stehen doch die wichtigsten Tage für den Onlinehandel an! Viele Stores machen in Q4 so viel Umsatz wie im Rest des Jahres zusammen und rutschen erst dann in die schwarzen Zahlen. Insbesondere wegen:

Prime Big Deals Day: 

Im Oktober wiederholt Amazon seinen Prime Day. Und bevor du jetzt sagst: „Was juckt es mich, wenn der Bezos sich das Geld für ein weiteres Paar Pandafellpantoffeln verdient?“ – Die Schnäppchenjäger sind nicht nur im Amazonas unterwegs, sondern überall im Web.

Halloween: 

Für viele – vor allem jüngere – Menschen ist das Gruselfest der Feiertag des Jahres. Ja, eigentlich ist es Allerheiligen, aber dafür geht niemand shoppen. Wenn du dein Angebot allerdings clever promotest, bekommst du auch ein Stück vom Horrorkuchen ab. Grabesduftkerzen oder Pumpkin Spice Coffee, anyone?

Singles’ Day: 

Den Quatsch hat sich China ausgedacht. Am 11.11. ist der offizielle Feiertag aller Singles (deshalb auch die ganzen Einsen. Wegen Single! Na? Naaaa?). 

Inzwischen ist der Tag der einsamen Herzen das weltweit größte Shopping-Event im Web. Ja, größer als der Black Friday. In China leben nun mal unglaublich viele Menschen. Europäische Händler:innen springen immer öfter auf den Zug auf und nutzen den Singles’ Day als Testlauf für alles, was noch ansteht.

Black Friday: 

Der nächste Black Friday findet 2025 am 28. November statt. Warum der Tag wirklich so heißt, daran scheiden sich die Geister. Fakt ist: Shopper:innen erwarten heute weltweit und on- wie offline vor allem Rabatte, Rabatte und nochmals Rabatte.

Cyber Monday: 

Der Montag nach dem Black Friday (01.12.2025). Ursprünglich eingeführt von Onlinehändler:innen, um einen Kontrapunkt zum Schwarzen Freitag zu setzen – bis jemand bemerkt hat, dass Black Friday-Aktionen auch im Web funktionieren. Manch Nimmersatt dehnt die Rabatttage zu einer ganzen Black Week oder sogar einem Black Month aus.

Nikolaustag: 

Apfel, Nuss und Mandelkern am Allerwertesten! Wenn nicht mindestens EA Sports FC 26 im Stiefel steckt, rasten die Konsumkiddies von heute komplett aus. Oder etwas weniger zynisch: Auch am Nikolaustag werden inzwischen größere Geschenke gemacht. Diesen Umstand kannst du für dich nutzen. Ho, ho, ho!

Weihnachten: 

Von Weihnachten hast du bestimmt schon mal gehört. Das ist die Sache mit dem Tannenbaum, den vielen Geschenken und dem Alibibesuch in der Kirche. Der eigentliche Geist des Festes ist inzwischen ein wenig verloren gegangen. Aber nichtsdestotrotz: Vergiss nicht, dass Weihnachten in Europa nicht überall am selben Tag gefeiert wird. In Deutschland und Skandinavien gibt es die Präsente am Heiligen Abend, in Großbritannien und Frankreich erst am Ersten Weihnachtsfeiertag und Südeuropa wartet, bis die Heiligen Drei Könige eingetroffen sind. Das wäre der 6. Januar.

5 Maßnahmen als Vorbereitung auf Q4 im E-Commerce

Ganz schön viel los in nur drei kurzen Monaten! Und nach dem Sommerloch warten viele Menschen nur darauf, endlich wieder günstig einkaufen zu können. Am besten bei dir. Denn du hast deinen Store mit diesen fünf Maßnahmen bereits optimal auf Q4 vorbereitet:

#1: Frühzeitige Promotions & gestreckte Kampagnen

Vorfreude ist nicht nur die schönste Freude, wenn du sie richtig promotest, sorgt sie auch für jede Menge Hype und Buzz. Kündige jede einzelne Rabattaktion in Q4 daher rechtzeitig an – wir sprechen hier von einer Vorlaufzeit von mindestens vier Wochen – und feuere dann aus allen Marketingrohren:

In deinen Store gehört mindestens ein Countdown bis zum Black Friday (oder einem beliebigen anderen der vielen Events). Dazu ein kleiner Teaser, was auf deine Kundschaft wartet. Ganz ähnlich gehst du auf Social Media vor: Anfangs mindestens ein Post im Wochenrhythmus, kurz vor der großen Preisparty dann ein Posting jeden Tag.

Außerdem nicht vergessen: deinen Newsletter. Den Hinweis auf die große Aktion kannst du dort zunächst als Einzeiler unterbringen: „Nur noch 30 Tage bis zu unseren tollen Rabatten am Cyber Monday!“. Kurz vor dem Stichtag folgt dann die exklusive Cyber Monday-Mail mit allen Highlights und den dicksten Preisnachlässen zum Event.

Um noch mehr Menschen abzuholen und etliche Leads zu generieren, kannst du Social Media und Newsletter außerdem noch mit Anreizen spicken: Wer dein Mailing abonniert, bekommt noch einmal 10 %, wer mit deinen Insta-Posts interagiert, hat die Chance auf eine kleine Überraschung zu seiner Bestellung.

#2: Datengetriebene Preis- und Bestandsstrategien

Zwei Dinge sollten dir an Black Friday und Konsorten nicht passieren: Du willst nicht vor leergekauften Regalen stehen und nach der Konsumschlacht auch nicht auf Bergen an unverkaufter Ware sitzen geblieben sein. Außerdem willst du aus der ganzen Nummer natürlich mindestens Plus/Minus-Null rauskommen – besser mit Plus.

Um dabei weder raten noch schätzen zu müssen, wirfst du am besten einen Blick in die Daten, die du in deinem Store in der Vergangenheit sammeln konntest: Welche Produkte waren über das Jahr hinweg deine Bestseller? Was sind die Ladenhüter? Und was verkaufte sich gerade zu anderen Events besonders gut?

Anhand dieser Daten passt du nun deine Preise an. A-Ware rabattierst du nur geringfügig, denn was sich gut verkauft, verkauft sich noch besser, wenn es für 10 Prozent weniger angeboten wird. C-Ware dagegen verschleuderst du. Hauptsache, der Kram kommt weg und du hast wieder Platz im Lager. Selbst, wenn du dafür fast schon draufzahlen musst – alles ist besser als totes Kapital.

Vergiss außerdem nicht, bei deinen direkten Marktbegleitern vorbeizuschauen. Klar, die werden ihre Pläne für den Black Friday 2025 nicht verraten, aber welche Strategie haben sie 2024 gefahren? Preislich solltest du bei den wichtigsten Produkten mindestens gleichziehen oder alternativ mit gewichtigen Argumenten wie einer 24-Stunden-Lieferung punkten.

Woher du all diese Daten bekommst? Die Infos zu deinem eigenen Shop liefert dir dein Shopify Analytics – als Reports aufbereitet oder in Rohform. Du bist doch bei Shopify, oder? Für die Daten zu deiner Konkurrenz kannst du Tools wie die Wayback Machine einsetzen oder eine entsprechende Anfrage bei deiner Lieblings-KI stellen. Pass nur auf, dass sie nicht wieder halluziniert, um dir zu gefallen.

#3 Omnichannel & Social Commerce

Ein Verkaufskanal ist gut, viele Verkaufskanäle sind besser. Vor allem an Aktionstagen, wenn es überall Sonderangebote hagelt und sich selbst die Digital Immigrants ins Netz vorwagen. Zu den großen Events setzt du am besten auf möglichst viele Vertriebsplattformen, um mit deinen unschlagbar guten Preisen zu punkten und auch den letzten Webmuffel auf die aufmerksam zu machen.

Dazu gehören auf jeden Fall Preisvergleichsportale, denn der große Schnapper ist für die meisten Shoppenden das wichtigste Verkaufsargument. Liste also mindestens deine Highlights auf idealo und anderen Plattformen.

Außerdem wichtig: Social Media, denn dort hat nicht nur dein Countdown runtergetickt (der hat doch getickt, oder?) – vor allem kannst du im Anschluss direkt weiterposten und das Feuer so weiter schüren: „Bleibt im Kanal, denn jede Stunde gibt es bei uns ein neues, krasses Angebot!“ Gekauft wird dann nicht über den Umweg zu deinem Store, sondern direkt auf der Social Media Plattform – Likes, Empfehlungen und Interaktion inklusive.

Möchtest du das Prinzip auf die Spitze treiben, machst du ein Spektakel aus der Nummer. Social Shopping wird zum Live Selling: Ein Influencer deines Vertrauens – oder sogar du selbst – schaltet einen Stream live und präsentiert Produkte und Angebote direkt vor laufenden Kameras. So kann das Publikum seine Fragen direkt stellen, besondere Features eines Produktes lassen sich anschaulich zeigen und sowieso macht Shopping im Freundeskreis viel mehr Spaß.

Zu guter Letzt darfst du natürlich die großen Marktplätze nicht vergessen, denn immer noch schauen viele Onlineshopper:innen dort zuerst vorbei. Erstelle also zumindest für Q4 einen Auftritt bei Amazon, eBay und den anderen Verdächtigen. Selbst, wenn sich dir dabei die Nackenhaare aufstellen – in Q1/26 kannst du die Kanäle ja wieder dichtmachen.

#4 Personalisierung zur Conversion-Steigerung

Zwei Werkzeuge zur Conversion-Steigerung ziehen am Black Friday und seinen Kollegen besonders stark: Cross Selling und personalisierte Empfehlungen. Denn wenn sich jemand für den reduzierten Kaffeevollautomaten entschieden hat, möchte er doch bestimmt auch den Entkalker im Angebot dazu. Und schau mal hier, die Designerjeans deiner Lieblingsbrand gibt es nur heute besonders günstig!

Gute Verkäufer:innen im stationären Handel haben genau diese Techniken drauf, aber online funktionieren sie mindestens genauso gut. Natürlich musst du dazu nicht allen Besuchenden deines Stores persönlich nachspionieren, um sie mit einer Empfehlung via Live-Chat zu erschrecken. Du nutzt Apps und Tools.

Cross Sell Apps findest du in großer Auswahl im Shopify App Store. Unter ihnen besonders gut bewertet sind Cross Sell & Upsell by SSC, Frequently Bought Together und Upsell & Cross Sell von Selleasy. Einmal installiert, bohren alle drei Apps deinen Store um eine Rubrik auf: „Kund:innen, die das gekauft haben, haben sich auch hierfür entschieden“ – das kennst du bestimmt. Was zusammen angeboten wird, bestimmst du entweder händisch oder lässt es von einem lernenden Algorithmus vorschlagen. Dabei aber Obacht: Gerade zu Anfang ist so ein Algo meist ziemlich doof. Du musst ihn ordentlich trainieren.

Und die persönlichen Empfehlungen? Überreichst du am besten persönlich in deinem Newsletter, denn das ist wesentlich einfacher umzusetzen als Empfehlungsmarketing über Kundenkonten in deinem Store. Alles, was du dazu benötigst, ist ein Mailing-Tool, das deinen Newsletter anhand des Einkaufsverhaltens personalisiert.

Unsere Empfehlungen lauten hier ganz klar Klaviyo oder Mailchimp. Beide Firmen sind schon lange am Markt und wissen, wo der Marketinghase den Most holt. Vor allem kennen sie unsere Gepflogenheiten und Verhaltensweisen und halten sich mit eiserner Disziplin an die strengen Vorgaben der DSGVO.

#5 Usability- und Speed-Optimierung für Mobile

Schon zu normalen Zeiten stammt der Traffic auf Shopify zu 60 Prozent von mobilen Endgeräten. In Q4 schnellt diese Zahl noch einmal in die Höhe, denn auch wer gerade auf den Bus wartet oder sich auf der Toilette vorm Chef versteckt, möchte keines deiner Angebote verpassen. Für dich bedeutet das: Dein Shop muss unbedingt auf Mobile optimiert sein!

Zunächst, indem er responsiv ist – sich also jeder beliebigen Displaygröße automatisch anpasst. Das allerdings wird in Shopify von so gut wie jedem Theme automatisch übernommen. Nur irgendwelche Billig-Themes von ominösen Third-Party-Seiten haben die Responsiveness nicht drauf.

Weiterhin müssen UI (User Interface) und UX (User Experience) ebenfalls auf Mobile ausgerichtet sein. Buttons dürfen nicht zu klein oder zu groß ausfallen, Eingabefelder am Checkout sollten sich auf die nötigsten Daten beschränken und dürfen keinesfalls in Fummelarbeit ausarten. Und von Designkatastrophen wie überfrachteten Dropdown-Menüs lässt du ebenfalls die Finger. Gute Mobile-Optimierung ist leider eine Aufgabe für erfahrene Expert:innen. Besser, du versuchst dich nicht selbst daran, sondern bittest eine Agentur um Hilfe. Sonst erleidest du Schiffbruch.

Dafür kannst du an unserem letzten Punkt aber selbst feilen: dem Pagespeed. Denn, falls du es bislang nicht mitbekommen haben solltest, weil du das Zentrum deiner Großstadt nie verlässt: Mobiler Datenempfang ist in weiten Teilen Deutschlands immer noch nicht das Gelbe vom Ei. Sorge also dafür, dass deine Webseite sich selbst in 2G-Bereichen schnell aufbaut. Komprimiere Bilder, schmeiß die Videos raus und komm bloß nicht auf die Idee, im Dezember den vollanimierten Nikolaus in 4K durchs Bild fliegen zu lassen, während im Hintergrund „Last Christmas“ läuft.

Alles vorbereitet? Q4 kann kommen!

Hast du all unsere Tipps umgesetzt, kann der nächste Black Friday sich schon mal warmlaufen. Das Event wird garantiert zu einem erfolgreichen Tag für dich. Ein wenig üben kannst du ja vorher schon mal am Singles Day.

Uns dagegen treibt eine ganz andere Frage um: Wenn der Dezember vom Lateinischen decem kommt, müsste er unserem alten Lateinlehrer zufolge eigentlich Dekember ausgesprochen werden. Vielleicht fangen wir ab sofort damit an. Einfach, um allen anderen auf die Nerven zu gehen. Bist du dabei?

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