Um aus fremden Menschen treue Kund:innen zu machen, brauchst du eine groĂe Portion Psychologie. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn als Vater der modernen Verkaufsstrategie gilt gemeinhin Edward Bernays (* 1891) und dessen Onkel war der berĂŒhmte Sigmund Freud.
In diesem Beitrag werfen wir daher einen umfassenden Blick auf die wichtigsten Schritte der Customer Journey und beleuchten, an welchen Stellen sich deine Conversions mit einfachen Mitteln optimieren lassen. Denn das Potenzial dazu versteckt sich oft in den Details.
Die groĂen Drei der Conversion Optimierung: Conversion Rate, Lead Nurturing & Conversion Funnel
Ohne Fachbegriffe geht es leider nicht. Wenn du dir unsicher bist, was Marketeers unter Conversion Rate, Lead Nurturing oder einem Conversion-Funnel verstehen, erklÀren wir es dir kurz.
Conversion und Conversion Rate
Das Wort âConversionâ ist natĂŒrlich englisch und bedeutet so viel wie âKonvertierungâ oder âUmwandlungâ. Im Marketing ist eine Conversion die gezielte Umwandlung eines Menschen von einem Zustand in einen anderen. So wird aus einer beliebigen Websurferin etwa eine Interessentin, aus einer Interessentin eine Kundin und aus einer Kundin womöglich eine Stammkundin.
Beachte, dass Conversions im Onlineshopping entgegen landlÀufiger Aussagen nicht allein die Anzahl deiner Shopbesucher:innen sind, die schlussendlich einen Kauf tÀtigen. Auch Menschen, die sich von deinem Social-Media-Auftritt in deinen Shop klicken, wurden durch dich konvertiert.
Die Conversion Rate ist dann nur noch der prozentuale Anteil von Konvertiten an der Gesamtmenge. Wenn du im Monat zum Beispiel 10.000 Neukund:innen zĂ€hlst und davon im nĂ€chsten Monat 500 erneut bei dir einkaufen, betrĂ€gt die Conversion Rate Kunde â Stammkunde 5 Prozent.
Lead Nurturing
Ein âLeadâ ist nichts anderes als ein Kontakt, âto nurtureâ bedeutet âpflegenâ â Kontaktpflege also. âKontakteâ meint hier jeden Menschen, der einen BerĂŒhrpunkt mit deinen Auftritten im Web und darĂŒber hinaus hat und sich damit auf eine potenzielle Customer Journey begibt.
Auf dieser möchte er dann auf jedem Schritt umworben und umgarnt werden. Zum Beispiel durch klare Informationen, guten Service oder stringente FĂŒhrung durch deinen Shop bis zum Check-out. AussagekrĂ€ftige Produktbilder und Produktbeschreibungen gehören ebenso zum Lead Nurturing wie ausfĂŒhrliche Informationen zum Status einer Bestellung oder die abschlieĂende Dankeschön-E-Mail nach dem Verkauf.
Conversion Funnel
Ein âFunnelâ ist ein Trichter und ein Conversion-Funnel beschreibt das Prinzip, dass die Anzahl der Conversions mit jedem Schritt weiter abnimmt: Von 100.000 Besucher:innen einer Webseite klicken 100 auf deine Anzeige. Von diesen 100 packen 50 das beworbene Produkt in den Einkaufswagen. Von diesen 50 wiederum klicken sich 20 bis zum Check-out vor und nur 10 schlieĂen den Kauf tatsĂ€chlich ab.
Conversions, Lead Nurturing und der Conversion Funnel gehen also Hand in Hand. Je besser du deine Kontakte auf dem Weg zum Verkaufsabschluss pflegst, desto breiter wird der Trichter und desto besser fÀllt deine Conversion Rate schlussendlich aus.
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In 6 Schritten zu optimierten Conversions
Ausbleibende Conversions hĂ€ngen meist an winzigen Kleinigkeiten, die zwar gerne ĂŒbersehen werden, sich dafĂŒr aber auch oft leicht abstellen lassen. Um deine Conversions ĂŒber die gesamte Customer Journey hinweg zu optimieren, drehst du am besten an diesen Schalthebeln:
#1 SEO fĂŒr bessere Sichtbarkeit
Hast du gewusst, dass es bei Google eine zweite Seite mit Suchergebnissen gibt? Scherz beiseite, die meisten Menschen klicken sich auf der Suche nach einem Produkt gar nicht erst so weit vor oder vertrauen den Ergebnissen weiter hinten nicht. Dein Ziel muss es also unbedingt sein, in den Ergebnissen möglichst weit vorn aufgefĂŒhrt zu werden.
Am besten funktioniert das ĂŒber Suchmaschinenoptimierung â Search Engine Optimization (SEO). Dazu gehören MaĂnahmen wie die Verwendung von Suchbegriffen in Titel und Ăberschriften einer Produktseite, die BerĂŒcksichtigung von Synonymen und die unbedingte Vermeidung von doppelten Inhalten.
Wie du das SEO fĂŒr deinen Shop optimierst, haben wir in einem eigenen Guide fĂŒr dich zusammengefasst. Im Sinne der Conversion Optimierung gilt: Um aus Interessenten Kunden zu machen, musst du zunĂ€chst gefunden werden.
#2 Der perfekte Conversion Funnel
Wenn dann jemand auf dein Angebot aufmerksam geworden ist â sei es durch eine entsprechende Suchanfrage, eine Werbeanzeige oder deine Bilder auf Instagram â gilt es im nĂ€chsten Schritt, den Weg bis zum Ziel möglichst kurzzuhalten; also fĂŒr den bestmöglichen Conversion-Funnel zu sorgen.
In der Praxis bedeutet das: Zwinge Surfer:innen niemals zu unnötigen Zwischenschritten. Dein Werbebanner muss zum beworbenen Produkt fĂŒhren und nicht einfach auf die Startseite deines Shops. Das Gleiche gilt fĂŒr das Insta-Foto mit dem Sommerkleid. Denn kaum jemand wird die Suchfunktion deines Stores bemĂŒhen, wenn eine ganze bestimmte Ware sein Interesse geweckt hat.
Auch wenn das Produkt dann im Einkaufswagen ist, gilt es, unnötige Schritte zu vermeiden. Komme also bitte nie auf die Idee, noch schnell ein Pop-up einzublenden oder eine Seite mit der Anmeldung zu deinem Newsletter zwischenzuschalten.
Der beste Conversion-Funnel besteht aus so wenigen Schritten zum Verkaufsabschluss wie nur möglich. Jeder zusÀtzliche Klick und jede vermeidbare Nutzereingabe kostet dich Umsatz.
#3 FĂŒr klare Formulare sorgen
Genau an dieser Stelle kommen deine Eingabeformulare ins Spiel. Hier muss besonders auf hohes Lead Nurturing geachtet werden, andernfalls springen zahlreiche Besucher:innen noch kurz vor dem Kaufabschluss ab. Die drei goldenen Regeln fĂŒr Formulare in einem Onlineshop lauten:
- Frage nur Informationen ab, die wirklich notwendig sind: Kein Geburtsdatum, kein Bundesland, keine Etage und erst recht keine Telefonnummer. Die Deutschen sind skeptisch, wenn es um die Preisgabe persönlicher Daten geht und die Post findet den Adressaten auch ohne â3. Obergeschoss, linksâ.
- Einfach bleiben, Service bieten: Erspare deinen potenziellen Kund:innen auĂerdem jeden ĂŒberflĂŒssigen Tastenanschlag. In den meisten FĂ€llen sind zum Beispiel Liefer- und Rechnungsadresse identisch. Setze den entsprechenden Haken lieber standardmĂ€Ăig.
- Ghost Text benutzen: Ghost Text ist der hellgraue Text, mit dem Formularfelder bereits vorausgefĂŒllt sind. Er sorgt fĂŒr Klarheit. Hast du etwa ein Eingabefeld, das âNameâ heiĂt, weiĂ niemand, ob dort âMartin Mustermaxâ oder âMustermax, Martinâ stehen sollte. Ghost-Text hilft unsicheren Surfer:innen weiter.
Auch im nÀchsten Schritt, der Eingabe der Bezahlinformationen, sollte es so einfach wie möglich zugehen. Um uns dabei an dieser Stelle nicht in Details zu verrennen, empfehlen wir dir einen Blick in unseren entsprechenden Beitrag.
#4 CTAs richtig formulieren
SpÀtestens jetzt kommen wir zur eingangs erwÀhnten Psychologie, denn Buttons mit einer Beschriftung, der sogenannten Call To Action (CTA), sind eine hochsensible Angelegenheit und im schlimmsten Fall echte Conversion Killer.
Um die bestmögliche Formulierung fĂŒr einen CTA zu finden, mĂŒssen wir zunĂ€chst den User Intent betrachten. Was möchte unsere hypothetische Seitenbesucherin gerade und wie können wir ihr klarmachen, dass ein Klick auf einen Button sie zum Ziel fĂŒhrt? Zwei Beispiele:
Unsere Besucherin hat eine Frage zu einem Produkt. Sie wĂŒnscht sich eine Beratung. Zum GlĂŒck hast du auf deiner Seite eine Chatfunktion integriert, die ihr weiterhelfen kann. Der CTA sollte allerdings nicht <<Beratung anfordern>> heiĂen. Das klingt viel zu sehr nach Behörden, Terminvergabe und kostenpflichtiger Dienstleistung. Deutlich charmanter etwa wĂ€re <<Können wir dir helfen?>>, denn genau diese Frage wĂŒrde auch ein guter VerkĂ€ufer im stationĂ€ren Handel stellen.
Etwas spĂ€ter wartet am Check-out ein letzter Button auf unsere Kundin, mit dem sie ihren Einkauf finalisiert. Oft steht darauf so etwas wie <<Jetzt kostenpflichtig bestellen>> und das ist ziemlich furchtbar. Kosten? Pflicht? Du liebe GĂŒte, da geht jeder Buy Intent gemeinsam mit der Vorfreude doch sofort den Bach runter. Ein einfaches <<Bestellung abschlieĂen>> erfĂŒllt den gleichen Zweck, lenkt die Gedanken aber nicht auf das liebe Geld, sondern auf das PĂ€ckchen, das schon bald unterwegs ist.
CTAs sind also ein psychologischer Drahtseilakt und erfordern viel sprachliches FingerspitzengefĂŒhl. Allerdings sorgen eine Handvoll anders gewĂ€hlter Worte tatsĂ€chlich schnell fĂŒr deutlich mehr Conversions.Â
#5 A/B-Experimente helfen weiter
Nicht immer sind die psychologischen Auswirkungen eines Buttons so klar umrissen, wie bei seiner CTA-Beschriftung. Denn auch die Farbe der SchaltflÀche, ihre Position und sogar ihre Form können Auswirkungen darauf haben, ob Nutzer:innen sie vertrauensvoll anklicken.
Rot kann Gefahr bedeuten oder einfach nur billig wirken. Aber weckt die Farbe in einem Shop fĂŒr scharfe BBQ-SoĂen vielleicht doch eher Lust, bald schon den Grill anzuwerfen. Wirken runde Buttons eher weich und eckige formal? Links, rechts, oben oder unten â wo suchen die Nutzer:innen nach der SchaltflĂ€che?
Antworten auf solche und Ă€hnliche Fragen liefern A/B-Tests. Dabei richtest du im Backend zwei Varianten ein, die sich nur in einer einzigen Kleinigkeit unterscheiden. So wird einer Gruppe von Testnutzer:innen, die deinen Shop ohnehin ansurfen, mal A und mal B angezeigt. Etwa die gewĂ€hlte Schriftart auf deinem Button. Die dahinterliegende Frage an deine Proband:innen lautet immer: âWelche Variante bevorzugst du? A oder B?â (Die musst du nicht stellen, denn das, worauf sie klicken, ist eben die Antwort).
Schritt fĂŒr Schritt gelangst du so zur bestmöglichen User-Experience und steigerst damit schlussendlich die Conversions. Das ist zwar mĂŒhselig, aber tatsĂ€chlich ist der Marktforschung bis heute keine effizientere Methode eingefallen.
#6 After Sale Marketing nicht vergessen
Unser letzter Tipp: Denk daran, dass auch nach dem Kaufabschluss eine letzte Conversion möglich ist. Aus Kund:innen können Stammkund:innen werden, wenn du jetzt das Lead Nurturing nicht vernachlĂ€ssigst und den Conversion Funnel weiter offen hĂ€ltst. Gib daher alles dafĂŒr, dass KĂ€ufer:innen sich bei dir auch dann noch gut aufgehoben fĂŒhlen, wenn sie ihr Geld bereits ĂŒberwiesen haben.
Zum Standard sollte auf jeden Fall eine Sendeverfolgung gehören. AuĂerdem eine letzte E-Mail, in der du dich freundlich fĂŒr das entgegengebrachte Vertrauen bedankst â am besten mit persönlicher Anrede. Und sollte mit einer Bestellung mal nicht alles glattlaufen, dann gestalte Umtausch oder Erstattung immer so einfach wie möglich, denn gerade ein einfacher Retourenprozess ĂŒberzeugt Menschen vom Wiedereinkauf bei dir.
Stamm:kundinnen bringen jede Menge Umsatz, denn sie packen ihre Warenkörbe voller, empfehlen dich weiter, benötigen selten Support und sind gerne bereit, neue Produkte auszuprobieren. Gib auf den letzten Metern des Lead Nurturing daher bloà nicht auf.
Noch mehr Conversion Optimierung
FĂŒr eine bessere Conversion zu sorgen, muss also gar nicht so aufwendig sein. Noch mehr Tipps, die dir ein wenig mehr Zeit und Arbeit abfordern, findest du selbstverstĂ€ndlich ebenfalls bei uns.
Sollte es dann immer noch nicht funktionieren, dann kannst du natĂŒrlich die gesammelten Werke von Edward Bernays studieren. Oder du holst dir von Anfang an Beistand durch echte Conversion Profis wie uns. Lass dich gleich jetzt kostenlos beraten (Top CTA!).