In Zeiten steigender CPMs und Customer Acquisition Costs gewinnt das Thema SEO im E-Commerce laufend an Bedeutung. Immer mehr Shopbetreiber investieren deshalb in SEO-Maßnahmen wie frischen Content oder den Backlinkaufbau. In der Praxis wird dabei aber häufig eine essentielle Sache übersehen:
Mach’ erstmal mehr aus dem, was schon da ist! Oder: Ernte die Low Hanging Fruits. Ein Weg diese in deinem Shopify Shop zu ernten, ist das Optimieren der Metadaten.
Wir zeigen dir in diesem Beitrag, wie dir das gelingt, worauf es bei richtig guten Meta Beschreibungen ankommt und wie du sie so attraktiv gestaltest, dass du schon in ein paar Tagen mehr Besucher in deinem Shopify Shop hast.
Was sind Metadaten eigentlich?
Die sogenannten “Title-Tag” und “Meta-Descriptions-Tag” sind zunächst einmal nichts weiter als Tags in einem HTML-Dokument. Suchmaschinen nutzen diese, um
- besser zu verstehen, welchen Inhalt eine Seite hat
- eine Vorschau (“Snippet”) auf der Suchergebnisseite anzuzeigen
Während der Title Tag die Zusammenfassung eines Artikels oder einer Webseite, ähnlich einer “Überschrift” darstellt, zielt die Meta Description darauf ab, diese Zusammenfassung zu erweitern und dem Suchenden einen ersten Einblick in den Inhalt zu geben.
In der Suchmaschinenoptimierung kannst du dir das für deinen Shopify Shop zunutze machen. Denn: Je “attraktiver” du dein Snippet gestaltest, desto höher ist die Chance, dass du den Klick bekommst.
Warum sind die Metabeschreibungen in Shopify so wichtig?
Kurz gesagt: Eine gute Shopify Meta Beschreibung ist wichtig, weil sie entscheidend dafür ist, ob Nutzer in den Suchergebnissen auf deine Website klicken oder nicht.
Die Konsequenz: Wenn du gute Metadaten (und damit ein gutes Snippet) hast, dann wirst du mehr Traffic auf deine Website bekommen.
Stell’ dir vor, du hast einen stationären Verkaufsladen in einer Einkaufsstraße, neben vielen anderen Läden. Dein Schaufenster würdest du möglichst schön dekorieren, um mehr Leute in deinen Laden zu locken. Nichts anderes machst du, indem du die Metadaten deines Shopify Shops optimierst. Anstatt des Schaufensters optimierst du das Snippet, sodass mehr Leute zu dir kommen, anstatt zum Nachbargeschäft.
Die Metrik, um den Erfolg davon zu messen, ist die “Click Through Rate” (CTR). Diese wird aus dem Verhältnis von Impressionen (wie oft wurde das Suchergebnis gesehen) und den tatsächlichen Klicks darauf berechnet.
Wo können die Metas in Shopify geändert werden?
Metabeschreibungen sind in Shopify leicht und ohne zusätzliche Apps anpassbar. Je nachdem, für welche Seitenart du das machen willst, ist der Weg dorthin ein anderer.
So änderst du die Metadaten für Kategorieseiten in Shopify:
- Klicke links im Backend auf “Produkte”
- Klicke dann auf Kategorien
- Wähle die entsprechende Kategorie aus
- Scrolle auf der Seite runter bis zum Punkt “Suchmaschinenlistung”
Der “Seitentitel” stellt dabei das Title Tag dar, die “Meta-Beschreibung” ist die Meta Description.
Wichtig: Ändere nie den URL-Handle, wenn du nicht zu 100% weißt, was du tust, denn das kann unter Umständen dazu führen, dass du alle Rankings für diese Kategorieseite verlierst.
Der Vorgang zur Erstellung der Meta Beschreibung in Shopify für Produkte und Blogbeiträge funktioniert exakt gleich.
Pro-Tipp: Für das Erstellen der Metadaten für Shopify empfehle ich dir den Snippet-Optimizer von Claneo. Damit kannst du schnell und einfach sehen, wie viele Zeichen du noch nutzen kannst und bekommst sogar Vorschläge für Inhalte deines Snippets.
Wie sieht ein gutes Snippet aus?
Was macht so ein Snippet jetzt eigentlich “attraktiv”? Dem gehen wir jetzt gemeinsam auf die Spur.
Letztendlich ist ein Snippet “gut”, wenn es funktioniert. Also häufig genug geklickt wird, logisch. Es gibt aber bestimmte Dinge, die ein Snippet richtig “attraktiv” machen können und die du für deine Shop-Strategie nutzen kannst.
Das ist wichtig, um die CTR deines Shops zu verbessern:
- Größe des Snippets
- Relevante Keywords im Titel
- Relevante Benefits in der Description
- Treffen der Suchintention
- “Zusatzinformationen” über strukturierte Daten
Lass’ uns die einzelnen Bestandteile im Detail anschauen:
Größe des Snippets
Hier kommt es in erster Linie auf die Größe an. Klickraten (CTR) können durch das rein physische Vergrößern eines Snippets enorm gesteigert werden.
Im Beispiel rankt die obere Seite zwar auf einer höheren Position, nimmt aber weniger als die Hälfte des Raumes auf einem Smartphone ein, als die untere Website:
Relevanz im Titel
Um Relevanz im Title Tag zu erzeugen, solltest du sowohl das Hauptkeyword als auch den größten Benefit des Produkts oder der Kategorie mit aufnehmen. Bedingt durch die beschränkte Anzahl der Zeichen, die du dafür aufwenden kannst, solltest du hier sehr ins Detail gehen. Überhaupt: Setze dich unbedingt mit den Grundlagen des Copywriting auseinander, wenn du hier wirkliche Ergebnisse sehen möchtest.
So sollte dein Titel aufgebaut sein:
- Hauptkeyword
- Sonderzeichen/Brecher
- bester Produktnutzen
Achtung, beliebter Fehler: Bitte reihe keine Keywords aneinander, weil du denkst, dass du damit mehr Reichweite erzeugst. Das hat meistens eher den gegenteiligen Effekt.
Relevanz in der Description
Ähnlich wie im Title ist es auch bei der Meta Description in deinem Shopify Shop. Verwende das Hauptkeyword und mache innerhalb der verfügbaren Zeichen klar, worum es auf der Seite geht. Es passiert sehr häufig, dass die Description von Google nicht so ausgespielt wird, wie du sie hinterlegt hast. Hier hilft dann nur eines: Testen, testen, testen. Sobald du siehst, dass deine Variante nicht übernommen wird, versuche es mit einer neuen.
So gehst du dabei vor: Analysiere die Suchergebnisse zu deinem Hauptkeyword und verstehe, welche Art von Meta Description in den Snippets angezeigt wird.
- Sind es informationelle Bausteine aus einem Text auf der Seite?
- Sind es Produktinfos?
Passe deine Description an, je nachdem, was du bei der Recherche herausfindest. Es ist nicht ungewöhnlich, hier mehrere Runden zu drehen - der Effekt auf deine CTR kann aber auch hier enorm groß sein.
So sollte deine Meta Description aufgebaut sein:
- Hauptkeyword
- Benefit 1, Benefit 2…
- Call-to-Action
Treffen der Suchintention
Verspreche nichts, was der Inhalt deiner Seite nicht halten kann. Wir alle kennen die Click-Bait-Überschriften: “Ärzte hassen diesen Trick” & Co. - selbst wenn jemand darauf reinfällt, wird er oder sie sehr schnell wieder deine Seite verlassen, weil das Ergebnis weniger krass ist als erwartet.
Werde dir bewusst darüber, welchen Zweck jemand mit der Suche nach deinem Hauptkeyword verfolgt und greife genau das in deinem Title und deiner Description auf.
“Zusatzinformationen” über Strukturierte Daten
Hier wird es etwas technischer, kannst aber dem Wettbewerb um Längen davonziehen: Strukturierte Daten.Die Suchergebnisseiten geben mittlerweile weitaus mehr her, als die typischen blauen Links mit einer Beschreibung darunter.
Mit Strukturierten Daten kannst du in den Suchergebnissen zum Beispiel:
- Bewertungen hervorheben,
- den Preis eines Produkts anzeigen
- eine Breadcrumb-Navigation im Snippet anzeigen
- direkt auf kaufrelevante Fragen eingehen (FAQ)
- eine interaktive Anleitung bereitstellen, wie hier im Screenshot
Alle Arten, wie Snippets aussehen können, findest du in der Google Search Gallery.
Tipps für die Metadaten in deinem Shop
Anbei noch 5 Tipps, von denen ich wünschte, ich hätte sie im Internet gefunden :)
- Lerne die Basics des Copywriting
- Zahlen und Klammern im Title können die CTR sehr positiv beeinflussen
- Erstelle die Metadaten für wichtige Seiten (Kategorien) in deinem Shop immer manuell
- Es ist möglich, dass sich bestimmte Arten von Strukturierten Daten kannibalisieren (teste, was in deinem Fall funktioniert)
- Mache es zu einer Routine, die Performance deiner Metadaten im Shop zu checken und zu verbessern
Wie das geht, erkläre ich dir in meinem Bonustipp:
Bonustipp: So findest du in wenigen Minuten wahre Goldnuggets in deinem Shop
Damit beginnen wir, sobald wir einen neuen Kunden im Bereich Shopify SEO übernehmen:
CTR Underperformer identifizieren.
Vereinfacht gesagt geht es dabei darum herauszufinden, welche Seiten oft gesehen, aber nicht angeklickt werden - also eine schlechte CTR haben. Wenn du diese änderst, siehst du in der Regel sehr schnell Ergebnisse.
Voraussetzungen für die Umsetzung dieses Tipps:
- Du hast die Google Search Console eingerichtet und kannst bereits auf Daten zurückgreifen
- Dein Shop hat schon ein gewisses Maß an Traffic
So geht’s Schritt für Schritt:
- Logge dich in die Google Search Console ein und navigiere zum Leistungsbericht (links in der Navigation)
2. Wähle den Zeitraum der letzten 14 Tage, beginnend drei Tage vor dem heutigen Datum. (Die Daten können sonst ungenau sein). Sprich: Fange mit dem Datum von vor drei Tagen an und gehe von da aus 14 Tage in die Vergangenheit
3. Setze gleichzeitig die folgenden Filter (oben musst du alles auswählen, sonst wird der Filter dafür nicht angezeigt): Position <8 und CTR <2%
4. Sortiere dann absteigend nach den Impressionen
5. Überprüfe die Darstellung von den zugehörigen Keywords und URLs auf der Suchergebnisseite.
Du hast jetzt eine priorisierte Liste mit Low Hanging Fruits, die du anhand der obigen Tipps und Schemata nur noch ernten musst. Versuche zu verstehen, warum dein Suchergebnis aktuell nicht geklickt wird. Ist es zu klein? Werden Titel und Description umgeschrieben?
Sobald du das hast, kannst du dem entgegenwirken und nochmal einen anderen Ansatz ausprobieren.
Fazit
Metadaten sind pures Gold, um den Traffic auf deinen Shopify Shop zu erhöhen. Du solltest ihnen mindestens genauso viel Beachtung schenken wie deinem Content oder den Backlinks. Du musst ein bisschen schürfen, um es zu bekommen, aber wenn du es hast, kannst du dich auf eine ordentliche Rendite freuen.
Darüber hinaus gibt es hierbei meiner Meinung nach eine wichtige Sache, die du verinnerlichen musst: Verstehe deine Metadaten wie ein Creative, welches du nach der A/B Methode testest und laufend optimierst. Lass’ nicht locker, ehe du das beste Ergebnis erreicht hast. Denn schon ein kleiner Uplift kann ein großes Umsatzplus bedeuten.