Mit zunehmender Größe und Umfang eines Unternehmens wird es oftmals auch gleichermaßen schwieriger, alle Prozesse und Abläufe im Überblick zu behalten. Eine wachsende Anzahl der Mitarbeiter, mehr Umsatz, größeres Produktangebot oder neue Lieferanten - alles will gesteuert und kontrolliert werden und das am besten in deinem Shopify Shop.
Anfangs lässt sich vieles per Excel erledigen, aber mit zunehmender Komplexität wächst auch der Bedarf nach spezialisierten Tools zur Abwicklung von Unternehmensprozessen, allgemeinhin als Warenwirtschaftssysteme oder ERP (Enterprise Resource Planning) bezeichnet.
Nun gibt es eine wirklich sehr große Anzahl an verschiedenen ERP Systemen auf dem Markt, und welches System am besten zu deinem Unternehmen passt, kann nicht in dem Umfang eines Blogartikels zusammengefasst werden.
Wir möchten aber trotzdem über unsere Erfahrung mit Odoo berichten: ein System, das wir ein paar mal mit Shopify Stores in Deutschland integriert haben.
Odoo ist ein Open Source ERP, das grundsätzlich, mit einigen Einschränkungen, in der Community Version frei nutzbar ist. Daneben gibt es verschiedene Preismodelle für spezifische Nutzungsprofile.
Odoo kann selber gehostet werden (on Premise), es gibt aber auch die Möglichkeit es direkt aus der Cloud (as a Service) zu mieten und damit die bereits von Shopify bekannten Vorteile einer schlanken IT-Infrastruktur zu nutzen.
Odoos grundlegende Architektur basiert auf sogenannten Apps, die jeweils eine Funktion einer Unternehmung abbilden. Die Basisversion besteht aus 25 Apps, die alle klassischen ERP Betriebsabläufe wie Finanzbuchhaltung, Vertrieb, Produktion, Lagerhaltung etc. abdecken.
Daneben gibt es eine ganz Reihe weiterer Zusatzanwendungen, die andere Funktionen wie zum Beispiel Marketing, Point of Sale oder Personalmanagement bereitstellen.
Die Integration von Odoo mit Shopify haben wir über eine zusätzliche App realisiert. Das Modul interagiert direkt mit den Produkten, Kunden und Workflows aus den Basisapps und erlaubt automatische Importe und Exporte von Aufträgen, sowie von Produkten inklusive Shopify-spezifischen Merkmalen wie Tags und Kollektionen.
Der Auftragsimport kann je nach Bezahlstatus gesteuert werden und erlaubt damit eine separate Behandlung von bereits in Shopify bezahlten Aufträgen gegenüber Vorkasse-Aufträgen, die erst noch abgewickelt werden müssen.
Das Modul ist in der Lage, mehrere Shopify Stores parallel anzusprechen, was gerade im Bezug auf B2B - oder Ländershops wichtig ist.
Ferner kann sehr detailliert eingestellt werden, welche Lager zu welchem Store gehören, welche Bestände synchronisiert werden und wie mit einem neu importierten Shopify Auftrag zu verfahren ist.
Ein großer Pluspunkt ist die Integration in die bestehenden Workflows. Da ein aus Shopify importierter Auftrag direkt an das Odoo Vertriebsmodul übergeben wird, können bestehende Workflows direkt verwendet werden. Das erleichtert die Abwicklung (Auslieferung, Rechnungsstellung) enorm und im Normalfall sind kaum Änderungen am bestehenden Odoo System von Nöten.